Jahrzehntelang wurde König Charles III. von der britischen Presse und Teilen der Öffentlichkeit für seine Bemühungen hinsichtlich des Klima- und Umweltschutzes belächelt. Prinz Harry beschreibt seinen Vater in seiner Autobiografie "Spare" als wissbegierige Leseratte, der Stunden an seinem Schreibtisch verbringt, um sich selbst über Klimaangelegenheiten aufzuklären.
König Charles III. besucht Ökodorf in Brandenburg
"Wir sind in diesem Moment mit den schrecklichen Auswirkungen der Umweltverschmutzung in all ihren krebsartigen Formen konfrontiert" – das sagte der heutige Monarch nicht etwa im vergangenen Jahr, oder aber nach dem neuesten IPCC-Bericht, sondern im Februar 1970. Heute finden Charles' Worte deutlich mehr Gehör. Auch bei seinem ersten Deutschland-Besuch als König bleibt er sich treu.
Laut Bundespräsidialamt wird Charles in der kommenden Woche das Ökodorf Brodowin in der Brandenburger Gemeinde Chorin besuchen. Laut Website des Amtes soll dort unter anderem über die Themen "grüne Landwirtschaft, ländlicher Raum, Vertrieb von ökologischen Produkten sowie Feuchtgebietsschutz" gesprochen werden.
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Der grüne König
Für König Charles III. alles Herzensangelegenheiten. Bereits in den Achtzigerjahren hat der damalige Prince of Wales angefangen, den Garten seines Anwesens Highgrove ökologisch zu machen. Unter dem Name Douchy Originals werden die Bio-Produkte aus dem Garten verkauft, die Erlöse fließen in gute Zwecke. Doch Charles will auch seine eigene CO2-Bilanz verbessern. In seinem Landsitz Birkhall ließ er Biomasseheizungen einbauen. Clarence House wurde mit Solarpanelen ausgestattet. Auch seinen Aston Martin modelte Charles so um, dass er zum großen Teil mit Bioethanol läuft – oder wie Charles selbst erklärte, mit "überschüssigem englischem Weißwein und Molke aus der Käseproduktion".
Auch der Biobauernhof, den Charles in Brandenburg besuchen wird, ist stolz auf seine ökologisch wertvollen Prinzipien. Nach der Wende habe man dort "das eigene Schicksal und das unserer Umwelt selbst in die Hand" genommen. Heute ist der Hof ein Bio-Betrieb nach Demeter-Richtlinien – und wird bald sogar royalen Besuch bekommen.
Quellen: "Tagesspiegel" / "Country & Town House" / "National Geographic" / Bundespräsidialamt / Brodowin
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