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Missbrauchsskandal Prinz Andrew verlangt aufsehenerregenden Prozess – im wichtigsten Jahr der Queen

Prinz Andrew
Prinz Andrew will sich bei einem Zivilprozess gegen die Missbrauchsvorwürfe der Klägerin Virginia Giuffre verteidigen.
© Chris Jackson / DPA
Nachdem Prinz Andrew mit einem Antrag auf Abweisung der Klage gescheitert war, ließ er nun seine Bereitschaft für einen Zivilprozess erklären. Ferner wies er Berichte zurück, eng mit Ghislaine Maxwell befreundet gewesen zu sein. Die Anwälte der Klägerin teilten mit, dass man sich "freue", den Royal mit seinen "Leugnungen zu konfrontieren". 

Der britische Prinz Andrew will sich bei einem Zivilprozess in New York gegen die Missbrauchsvorwürfe der Klägerin Virginia Giuffre verteidigen. Seine Anwälte erklärten: "Prinz Andrew verlangt hiermit einen Geschworenen-Prozess zu allen in der Klage aufgeführten Punkten." Bei dem vor Gericht eingereichten Dokument seiner Anwälte handelt es sich um eine formelle Antwort Andrews auf die Klage der US-Amerikanerin Virginia Giuffre, die US-Rechtsexperte Neama Rahmani zufolge so zu erwarten war. Zuvor war Andrew mit einem Antrag auf Abweisung der Klage gescheitert. 

Die Klägerseite, Giuffres Anwalt David Bowies, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, er "freue" sich darauf, den Prinzen mit seinen "Leugnungen zu konfrontieren". In dem von Andrews Anwälten eingereichten Dokument werden elf Gründe aufgeführt, warum die Klage abgewiesen werden sollte.

Der zweite Sohn von Queen Elizabeth II. wies in seiner Einlassung Punkt für Punkt alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück, unter anderem mit Blick auf den verstorbenen US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. "Prinz Andrew weist zurück, dass er ein Mitverschwörer von Epstein war oder dass Epstein ihm Mädchen besorgte", heißt es in dem Dokument. 

Auch die Freunschaft, oder gar Beziehung zu Epsteins engster Vertrauter Ghislaine Maxwell streitet der Royal ab, wie die Daily Mail berichtet. Erst vor wenigen Tagen wurde mit Bezug auf Angaben persönlicher Freunde berichtet, dass Prinz Andrew und Maxwell zeitweise sogar ein Paar gewesen seien (hier lesen Sie über die Berichte). 

Außergerichtliche Einigung nicht ausgeschlossen

Mit der Erklärung wird ein Zivilprozess in dem Fall immer wahrscheinlicher - auch wenn eine außergerichtliche Einigung nach wie vor nicht ausgeschlossen ist. Aus Andrews Umfeld in London hieß es jedoch, dass die Nachricht "bedeutet, dass die Angelegenheit vor Gericht geklärt wird". 

Epstein und Partnerin Maxwell: Eine Chronologie der Missbrauchsgeschichte

Die Klägerin Giuffre gibt an, 2001 im Alter von 17 Jahren von Prinz Andrew mehrfach sexuell missbraucht worden zu sein, unter anderem in Epsteins Luxus-Apartment in New York. Epstein habe sie damals an den britischen Royal "ausgeliehen". Die 38-Jährige fordert jetzt Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Prinz Andrew: Vom Palast fallengelassen

Prinz Andrew hat die Vorwürfe wiederholt entschieden zurückgewiesen. Wegen der Vorwürfe und seiner früheren Kontakte zu Epstein gab er allerdings bereits 2019 seine royalen Pflichten auf und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Vor zwei Wochen verlor er dann seine militärischen Titel und seine royalen Schirmherrschaften.

Der Zivilprozess könnte im Herbst beginnen. Ein Strafverfahren gegen Prinz Andrew wurde bislang in den USA nicht eingeleitet. Andrew werde sich in dem US-Prozess als privater Bürger verteidigen und weiterhin keine öffentlichen royalen Aufgaben mehr übernehmen, teilte der Buckingham Palast Mitte Januar mit.

Quelle:Daily Mail

ch dpa

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