Der Cocktail heißt "Crack Baby". Hauptbestandteile: Wodka, Champagner und Himbeerlikör. Wie viele Gläser Prinz Harry davon bis Samstagmorgen 03.00 im Londoner Szenenachtclub "Boujis" gekippt hat, ist nicht ganz klar. Aber es waren wohl zu viele. "Harry in der Gosse" titelte die Zeitung "Mail on Sunday".
Peinlicher hätte die Bilderserie vom sturzbetrunkenen Prinzen, die nahezu sämtliche Boulevardzeitungen des Königreichs ihren Lesern präsentierten, kaum ausfallen können: Harry torkelt. Ein Leibwächter fängt ihn auf. Harry versucht, in einen Range Rover einzusteigen, obwohl die Tür noch geschlossen ist. Harry fällt auf den Hintern.
Der Prinz sei immerhin die Nummer drei in der Anwartschaft auf den Thron von Wilhelm, dem Eroberer, Richard Löwenherz, Königin Victoria und seiner Großmutter Elizabeth II., empörte sich eine Zeitung. Sollte er ihn je besteigen, dann wohl als "Harry, das Crack Baby".
Dabei waren die Bilder nicht einmal das schlimmste an der jüngsten Sauftour des "Party-Prinzen", der in wenigen Wochen als Offizier einer Aufklärertruppe im Irak eingesetzt werden soll. Harry soll wie schon einmal vor zweieinhalb Jahren auf einen Paparazzo eingeschlagen haben. "Er schrie mich an, ich solle mich verpissen", schilderte der Fotograf Nirach Tanner. "Dann versuchte er, mich zu Boden zu werfen."
Versuchte Schadensbegrenzung
Clarence House, der Amtssitz von Harrys Vater Prinz Charles, bemühte sich um Schadensbegrenzung: "Es gab keine aggressive Absicht", hieß es in einer Erklärung. "Alle haben nur gelacht." Prinz Harry sei nicht betrunken gewesen, sondern lediglich über einen Bordstein gestolpert und dann auf den Fotografen gefallen.
Die Bilder sprechen allerdings für sich. Nun wird spekuliert, wie Harrys Freundin Chelsy Davy (21) auf die "Skandalnacht" ihres Prinzen reagieren mag. Die blonde Schönheit aus dem südlichen Afrika war nicht dabei, aber Harry war nicht allein. Beim Verlassen des Edelclubs wurde wieder einmal seine attraktive Freundin aus früheren Tagen gesichtet, die TV-Moderatorin Natalie Pinkham.
Gefeiert hatte der Prinz vermutlich das Ende eines fünftägigen Härtetests für seinen Irak-Einsatz. Bei dem Manöver "Wüstendrache" hatte er mit seinem Trupp vom Leibregiment der Queen "Blues and Royals" geübt, wie man Angriffen irakischer Aufständischer ausweichen kann. Die jungen Männer mussten zudem mit schlimmmen hygienischen Verhältnissen fertig werden - und mit Schlafentzug.
Vielleicht lag es daran, dass ihn die "Crack Babys" umgehauen haben. Andererseits steht Harry seit Monaten im Nachtclub-Training. Gegen Kritik bei Hofe nahm ihn bislang sein größter Fürsprecher in Schutz: Opa Prinz Philip, der 85-jährige Gatte der Königin und einstige Marineoffizier, befand: Solange Harry am nächsten Morgen gerade und pünktlich zum Dienst erscheint, soll man den Jungen in Ruhe lassen. Bis jetzt hat der Prinz das immer noch geschafft.