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Feldzug gegen die UK-Presse Privatdetektive, illegales Abhören, Bestechung der Polizei: Harrys Vorwürfe im Gerichtsstreit

Prinz Harry vor Gericht
Prinz Harry erschien am ersten Prozesstag selbst vor Gericht
© Picture Alliance
Überraschend ist Prinz Harry am Montagmorgen vor Gericht in London erschienen. Gemeinsam mit anderen Prominenten hat er einen britischen Zeitungsverlag verklagt – was dahintersteckt. 

Mit seinem Ausstieg aus dem royalen Leben ist Prinz Harry nicht in erster Linie vor seiner komplexen Familie geflohen, sondern auch vor der britischen Medienlandschaft. Wie sehr er die Presse hasst, wurde zuletzt in seiner Autobiografie "Spare" ersichtlich. Für ihn sind Paparazzi und teilweise auch Journalisten der englischen Tabloids der Ursprung allen Übels. Dazu zählen vor allem die "Daily Mail" und ihre Ableger. 

Im Oktober vergangenen Jahres ging Harry einen weiteren konkreten Schritt im Kampf gegen die Zeitungen. Er reichte eine Klage gegen den Verlag Associated Newspapers Limited ein, der unter anderem die "Daily Mail" und die "Mail on Sunday" herausgibt. 

Prinz Harry gegen die Presse: Wer ist noch dabei?

Doch der Ex-Royal handelte nicht allein. Neben Harry sind unter anderem auch Elizabeth Hurley und Sadie Frost sowie Elton John und Ehemann David Furnish Teil der Klage. 

Die Kläger hätten "überwältigende und äußerst verstörende Beweise, dass sie Opfer einer furchtbaren kriminellen Aktivität und schwerer Verletzungen der Privatsphäre wurden", hieß es im Oktober in einer Stellungnahme der zuständigen Kanzlei Hamlins. 

Was wird vorgeworfen?

Die Vorwürfe, die Harry und Co. erheben, haben es in sich. Unter anderem behaupten sie, Journalisten hätten Privatdetektive auf sie angesetzt und Abhörgeräte in Autos und an den Wohnorten der Betroffenen installiert. Auch sind sie der Meinung, Polizisten seien im Sinne der Zeitungen bezahlt worden. Darüberhinaus habe man gezielt getäuscht, um an gesundheitliche sowie finanzielle Informationen über die Prominenten zu gelangen. 

Wie reagiert der Verlag?

Vonseiten des Verlags Associated Newspapers Limited kam direkt im Oktober vergangenen Jahres eine Antwort. Es handle sich um "absurde Verleumdungen" und einen geplanten und orchestrierten Versuch, die "Mail"-Titel in den Abhörskandal hineinzuziehen, hieß es in einer Stellungnahme, aus der PA zitierte.

Vor mehr als zehn Jahren wurden die britischen Medien von einem massiven Skandal um abgehörte Telefone und anderweitig illegal erlangte Informationen von Prominenten und Verbrechensopfern erschüttert. Im Zentrum stand damals die 2011 eingestellte Wochenzeitung "News of the World", die zu dem mit der ANL konkurrierenden Imperium von Medienmogul Rupert Murdoch gehörte.

Der Prozess in London ist auf vier Tage angesetzt. Es ist nicht die einzige Klage des Prinzen. Im Mai wird vor Gericht seine Klage gegen die Verlagsgruppe des britischen "Daily Mirror" ausgetragen, außerdem läuft eine Verleumdungsklage gegen die "Mail on Sunday". Außerdem hat er die "News Group Newspaper" verklagt. Auch hier geht es um abgehörte Telefonate. 

Quellen: Sky News / dpa

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