Neue Vorwürfe gegen Regisseur Roman Polanski soll Minderjährige vergewaltigt haben

Roman Polanski
Der französisch-polnische Regisseur Roman Polanski ist erneut mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert.
© DPA
Gegen Starregisseur Roman Polanski ist vergangene Woche ein Missbrauchsprozess in Paris gestartet. Jetzt hat eine weitere Frau Klage eingereicht. 

Seit über 40 Jahren läuft gegen den französisch-polnischen Starregisseur Roman Polanski ein Missbrauchsverfahren in den USA. Eine 13-Jährige soll Polanski 1977 in der Villa von Schauspieler Jack Nicholson vergewaltigt haben. 

In Kalifornien hat eine nicht namentlich genannte Frau nun eine Zivilklage gegen den Regisseur eingereicht und erhebt schwere Vorwürfe: Polanski soll die damals Minderjährige 1973 in seinem Haus in Los Angeles unter Alkohol gesetzt und vergewaltigt haben, sagte die Anwältin der Klägerin am Dienstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz. Ein Richter habe den Prozesstermin für August 2025 anberaumt. 

Polanski habe der damals Minderjährigen in einem Restaurant und in seinem Haus Tequila gegeben. Ihr sei schlecht geworden. Später sei sie im Bett des Regisseurs aufgewacht und habe sich gegen Polanskis sexuelle Übergriffe gewehrt. Ihr „Nein“ habe er ignoriert, so die Aussagen der Klägerin.  

Roman Polanski auf der Flucht vor den US-Behörden

Roman Polanski ließ die Vorwürfe durch seine Anwälte zurückweisen. Nach dem Missbrauchsprozess vor 40 Jahren ist der Regisseur auf der Flucht vor den US-Behörden. Damals bekannte sich Polanski schuldig – räumte allerdings nicht die Vergewaltigung ein, sondern verbrachte wegen „verbotenem Geschlechtsverkehr einer Minderjährigen“ 42 Tage in psychiatrischer Verwahrung. Vor einer Haftverlängerung floh Polanski einen Tag vor der offiziellen Strafverkündung nach Paris – und meidet die Staaten seitdem genauso wie Länder mit einem Auslieferungsabkommen an die USA.  

In einem Zivilverfahren muss Polanski nicht vor Gericht erscheinen, sagte die Anwältin Gloria Allred auf der Pressekonferenz. Häufig komme es in derartigen Klagen mit Schadenersatzforderungen zu einer außergerichtlichen Einigung, statt eines Verfahrens.

Prozess gegen Polanski in Paris gestartet

In Paris ist vergangene Woche ein weiterer Prozess gegen Polanski gestartet. Auch hier geht es um sexuelle Gewalt, allerding nur indirekt. Vor Gericht muss er sich wegen Verleumdung verantworten. Die britische Schauspielerin Charlotte Lewis hat vor Gericht geschildert, dass Polanski sie vor 40 Jahren als Jugendliche sexuell missbraucht habe. Nun wirft sie ihm vor, sie der Lüge bezichtigt zu haben. „Er wusste, dass ich 16 war“, sagte sie vor Gericht. Sie habe so lange geschwiegen, weil ihr nicht bewusst gewesen sei, dass es sich um eine Vergewaltigung gehandelt hat. Erst 2010 hatte sich Lewis öffentlich dazu geäußert. Eine Klage habe sie nicht eingereicht, weil sie nach eigener Aussage davon ausging, dass der Fall verjährt war. 

Quellen:  DPA, Bild, T-Online

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