Als alles einstürzte, war sie ganz schnell weg: Georgina Chapman reichte 2017 sofort die Scheidung ein, nachdem öffentlich bekannt wurde, dass ihr Mann Harvey Weinstein über 90 Frauen missbraucht oder belästigt haben soll. Der mächtige Filmproduzent kam mit seinem Verhalten jahrelang durch, traumatisierte unzählige Frauen in der Filmbranche, benutzte sie systematisch. Mittlerweile sitzt er wegen Vergewaltigung im Gefängnis. Sein Fall gilt als Auslöser der weltweiten #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Belästigung und Gewalt gegen Frauen. Nun zeigte sich Chapman erstmals mit einer neuen Liebe – und auch diese hat Verbindungen zu Hollywood.
Beim Tribeca Filmfestival in New York posierte die 45-Jährige Arm in Arm mit dem Oscarpreisträger Adrien Brody. Wie "People" berichtet sind die beiden schon seit einem Jahr liiert, ihr Auftritt machte die Gerüchte nun offiziell. Ausgerechnet Brody gilt jedoch als einer der Männer in Hollywood, die im Zuge der #MeToo-Bewegung ebenfalls in die Kritik gerieten. Besonders sein Auftritt bei der Oscar-Verleihung 2003 sorgte für Diskussionen: Damals nahm er den Preis als Bester Hauptdarsteller von Halle Berry entgegen und küsste diese ungefragt sekundenlang auf den Mund.

Adrien Brody verdankt Polanski seinen Oscar, Georgina Chapman verdankt Weinstein ihren Erfolg in der Mode
"Das war ungeplant. Ich wusste nichts davon", erzählte Berry später. "Was zur Hölle passiert hier?", habe sie währenddessen nur gedacht. Neben dem übergriffigem Verhalten auf der Oscar-Bühne fiel auch negativ auf, dass Brody eine Petition unterschrieb, die forderte, Roman Polanski nach seiner Verhaftung in der Schweiz freizulassen. Polanski soll 1977 eine 13-Jährige unter Drogen gesetzt und vergewaltigt haben, zwei weitere Frauen werfen ihm Vergewaltigung vor. Brody verdankt Polanski seinen Oscar: Er bekam ihn für die Rolle im Holocaust-Drama "Der Pianist", für den Polanski Regie führte.
Georgina Chapman, die als Modedesignerin die Luxusmarke Marchesa verantwortet, war zehn Jahre lang mit Weinstein verheiratet und hat zwei Kinder mit ihm. Sie profitierte jahrelang von dessen Beziehungen zu den Hollywood-Stars. Marchesa-Kleider galten bei der Oscar-Verleihung lange als Favoriten auf dem roten Teppich. Auch, weil zahlreiche Schauspielerinnen vertraglich zum Tragen derer verpflichtet wurden, wie nach dem #MeToo-Skandal herauskam.
Quellen: "People", "Vanity Fair", "US Magazine"