Nervös fährt sich Charlize Theron durchs Gesicht, streicht ihre Haare zurück und blickt in die Kamera. "Mein Gott, ich bin so aufgeregt, ich hab noch nie ein Sexvideo gedreht", haucht die Oscarpreisträgerin, offenbar nur bekleidet mit schwarzer Spitzenunterwäsche, in die Kamera. "Oh mein Gott, Baby, ich hoffe niemand sieht das hier. Niemand darf das jemals sehen…" Und während ein leises Ratschkonzert vor den Bildschirmen von der Vorfreude pubertierender Teenager kündet, stachelt die 36-Jährige ihren unbekannten Lover ein letztes Mal an: "Rückt rüber, Paris und Kim... Weil ich auf echt perversen Kram stehe..."
Schnitt.
Die Geschichte des modernen Sextapes beginnt 1998. Damals vergnügte sich "Miss rote Rettungsboje" Pamela Anderson mit ihrem Ex-Mann Tommy Lee auf einer Yacht und hielt ordentlich drauf. Das Video wurde auch an deutschen Schulen zum Pausenhofgespräch. War es tatsächlich echt? Wirklich viel war auf den verpixelten Standbildern, die zuvor durch quälend langsame Leitungen gequetscht wurden, nicht zu erkennen. Und diejenigen, die angeblich jemanden kannten, der jemanden kannte, der das Video auf VHS-Kassette besorgen konnte, jammerten über die grottenschlechte Qualität. Aber immerhin: Man hatte es gesehen. Auch, wenn man eigentlich gar nichts gesehen hatte.
Seitdem hat sich die Technik rasant weiterentwickelt. Kleine Sexfilmchen lassen sich bequem mit dem Handy aufnehmen und ebenso leicht via Breitbandleitung verbreiten. Und tatsächlich "verlieren" Stars und solche, die es nie waren, immer wieder ihre ach-so-privaten Schmutzfilmchen, um vielleicht die eine oder andere Schlagzeile in der Regenbogenpresse zu erhaschen.
Zu krass um wahr zu sein
Hat es nach Paris Hilton und Kim Kardashian nun also Charlize Theron erwischt? In deren Video springen mittlerweile zwei SM-Gestalten – Lack-und-Leder-Outfit, schwarze Maske, Handschellen – auf dem Bett herum und beginnen auf Therons Zuruf ("Heult für mich!") unkontrolliert zu schluchzen. Und während die Kamera zu zwei Männern in schwarzer Robe mit Goldschnabelmaske hinüberschwenkt, dürfte es selbst dem hoffnungsvollsten YouPorn-Konsumenten dämmern...
Therons Video ist zwar echt, aber alles andere als ernst gemeint. Ein großer Aprilscherz, eingestellt von der Schauspielerin selbst, um sich über das Gebaren ihrer unachtsamen Kolleginnen lustig zu machen. Und eigentlich hätten wir es von Anfang an ahnen können: Schließlich nutzt Theron häufig die Seite "Funny or Die", um dort kurze Spaßvideos zu veröffentlichen. Was wirklich im Schlafzimmer der Oscar-Preisträgerin vorgeht, wird wohl auf ewig unserer Fantasie vorbehalten bleiben. Und die ist manchmal ja auch viel schöner als jedes Video.
