Denkt man an Hollywood, fallen einem Namen ein wie Leonardo DiCaprio oder Meryl Streep. Doch die Filmbranche in Kalifornien besteht aus so viel mehr Menschen, Schauspielern und Schauspielerinnen. Und genau für diese streiken jetzt die Mitglieder der Gewerkschaft SAG-AFTRA.
Streik in Hollywood: Netflix-Star Tommy Dorfman rechnet Honorar vor
Denn die meisten Darsteller:innen in den Film- und Serienproduktionen verdienen lange nicht so gut wie DiCaprio und Streep. Zahlreiche von ihnen, so argumentiert die Gewerkschaft, können sich ihren Alltag kaum noch leisten. Und auch für bekannte Stars aus Hit-Serien dürfte es schwer werden. Das rechnet Tommy Dorfman aus "13 Reasons Why" ("Tote Mädchen lügen nicht") auf Instagram vor.
"Mein Verdienst für die gesamte erste Staffel von '13 Reasons Why' betrug 29.953,24 Dollar vor Agentur- und Managergebühren (20 Prozent) und Steuern", schrieb Dorfman. "Acht Episoden über sechs Monate."
Doch auch was der eigentliche Dreh von ihr abverlangte, schildert Dorfman. "Ich habe die gesamte Promo gemacht und hatte Key Art für diese Show, bin von New York nach San Francisco geflogen, um für jede Episode zu drehen, wurde tagelang ohne Bezahlung/Arbeit festgehalten. Ich habe mich kaum für eine Versicherung qualifiziert", so die Schauspielerin. In den USA ist die Krankenversicherung oft an die Anstellung gekoppelt.
Wiederholungshonorare sind zu gering
Laut der "Los Angeles Times" müssen Schauspieler:innen mindestens 25.950 Dollar im Jahr verdienen, um über Gewerkschaft versichert zu werden. Der eigentliche Skandal ist für Dorfman aber nicht mal die eigene Bezahlung, sondern das Verhältnis zum Gewinn, den "13 Reasons Why" für Netflix eingespielt hat. "Innerhalb der ersten 28 Tage nach der Veröffentlichung erreichte die erste Staffel der Serie insgesamt 476 Millionen Stunden Abspielzeit", so die 31-Jährige.
Ähnlich äußerte sich kürzlich Schauspielerin Mandy Moore, die in "This Is Us" eine Hauptrolle bekleidet. Sie kritisierte gegenüber "The Hollywood Reporter", dass die Wiederholungshonorare von Serien viel zu gering seien. Sie bekomme für Wiederholungen von "This Is Us" nur Cent-Beträge überwiesen.
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Ein Problem, das auch "Scandal"-Star Katie Lowes während des Streiks ansprach. "Wenn man in unserer Position das Glück hatte, in früheren Jahren – vor 10, 15, 20 Jahren – mehr als 120 Episoden einer erfolgreichen Serie zu machen, dann war diese Wiederholung das, was einen in den Jahren am Leben erhalten konnte, in denen man ein kleineres Projekt gemacht hat oder ein Theaterstück aufführen wollte", sagte sie am Rande des Streiks zu "Hollywood Reporter".
Besonders bei den gängigen Streaminganbietern seien die Wiederholungshonorare viel zu gering, kritisieren die Streikenden.
Quelle: Instagram / "LA Times" / "Hollywood Reporter"
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