Den meisten fehlen nur zwei Dinge Single und glücklich: Forscher entschlüsseln den Code der Zufriedenheit

Glücklich single
Die Hälfte aller Singles scheint glücklich zu sein und nicht auf der Suche
© IMAGO / Addictive Stock
Studien gingen bisher davon aus, dass man als Single die fehlende menschliche Nähe durch Familie und Freunde kompensiert. Doch neueste Erkenntnisse zeigen, dass das gar nicht nötig ist, um glücklich zu sein.

Wenn man Single ist, wird immer automatisch davon ausgegangen, dass einem etwas im Leben fehlt oder man gar unglücklich ist. Auf jeden Fall unterstellt einem die Gesellschaft immer, dass man mit Sicherheit auf der Suche nach einem Partner sein muss. Falsch gedacht. Studien entschlüsselten nun, dass sich ungefähr die Hälfte aller Singles gar nicht auf der Suche nach ihrem Seelenverwandten befindet und viele einfach solo glücklich sind. 

Bisher ging die Forschung vor allem davon aus, dass man als Single ein größeres Maß an freundschaftlicher und familiärer Nähe braucht als jemand, der einen Partner hat. Es hieß, dass man so den "fehlenden" Sozialkontakt eines Partners kompensiert. Doch in aktuelleren Untersuchungen kam man zu dem Schluss, dass das ein Irrglaube ist. Das Einzige, was meist einem unglücklichen Single fehlt, sind ein befriedigendes Sexualleben und ein wenig Romantik.

Auch die beiden Psychologen Yoobin Park und Geoff MacDonald von der University of Toronto bestätigten dies. Wenn ein Single trotz seiner nicht vorhandenen Beziehung genug Sex und Romantik in seinem Leben für gewisse Stunden hat, so ist der Mensch oftmals auch als Single glücklich, ganz ohne den Dauerkontakt zu Freunden oder der Familie.

Außerdem gaben die beiden Psychologen an, dass die weltweite Heiratsrate weiterhin sinkt und die Menschen, wenn meist später im Leben heiraten, als früher. Auch dies deutet darauf hin, dass viele Menschen als Singles zufrieden sind. 

Doch was macht ein erfülltes Singleleben aus?

Der Frage, was ein erfülltes Singleleben ausmacht, sind Park und MacDonald in einer Studie nachgegangen, die sie kürzlich im "Journal of Social and Personal Relationships" veröffentlicht haben. Ein Hauptaugenmerk ihrer Studie war die Erkenntnis, dass glückliche Singles sich nicht von einem Partner abhängig machen, sondern durch eine Vielzahl an Kontakten zu Menschen ihre Bedürfnisse verteilen. Das bedeutete aber eben nicht, wie früher angenommen, dass man als Single dadurch eine anhänglichere Person ist. Glückliche Singles verteilen ihre Prioritäten im Leben einfach anders als unglückliche Menschen oder Paare.

Die Forscher wollten nun herausfinden, was Singles glücklich macht  – und ließen eine Rangliste erstellen. Die Aufgabe war es, die Bereiche: Familienbeziehungen, Freundschaften, Freizeit, psychische Gesundheit, körperliche Gesundheit, Romantik, Sex und Arbeit/Bildung zu priorisieren. Anschließend sollten die Punkte nach den Kriterien "notwendig" und "Luxus" unterteilt werden. Es stellte sich heraus, dass Singles zum Glücklichsein psychische Gesundheit, körperliche Gesundheit, Arbeit und Familie als notwendig einstuften. Freizeit, Freundschaften, Romantik und Sex deklarierten die meisten Befragten zum Luxus.

Generell konnte man aus der Studie auch ablesen, dass Männer mehr Wert auf Sex legen, Frauen hingegen einen stärkeren Fokus auf der körperlichen Gesundheit haben. Außerdem entschlüsselten die Forscher auch den Code, wann und wie man als Single glücklich ist.

Diejenigen, die am wenigsten Punkte für Sex und Romantik verteilten, waren am glücklichsten als Single – im Gegensatz zu jenen, für die partnerschaftliche Nähe einen hohen Stellenwert im Leben hat. Die glücklichen Singles in dieser Studie legten mehr Wert auf Beruf oder Freizeit, aber auch auf körperliche und geistige Gesundheit, und das Singleleben gibt ihnen die Zeit und Freiheit, diese Ziele zu verfolgen.

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