Studie deckt auf Digitale Eifersucht: So beeinflusst Social Media unsere Beziehungen und das Daten

Beziehung
Beziehungen der Generation Digital sind  durch virtuelle Plattformen stark belastet.
© IMAGO / Addictive Stock
Rund drei Viertel der Gesellschaft empfindet die digitalen Kontaktmöglichkeiten als Erleichterung. Doch in einer Beziehung oder beim Daten führen sie auch schnell zu Eifersucht.

Social Media beeinflusst tagtäglich unser Leben, unsere Wünsche, aber auch unsere Beziehungen und Freundschaften. In der scheinheiligen Bubble wird einem eine überglückliche Beziehung nach der anderen ausgespielt, so dass man sich irgendwann als Paar automatisch fragt, ob es nur bei anderen so rund läuft, während bei einem selbst statt instagramable Food-Date-Night-Pics nur Wollsocken, Kleckershirt und Pizza warten. Jeder Vierte stellt durch Happy-Couple-Bilder auf Social Media Kanälen seine eigene Beziehung infrage.

Das Datingportal Parship veranlasste eine Studie, um herauszufinden, inwiefern Social Media sich auf die Liebe auswirkt. Hierzu befragten sie 1033 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren. Es kamen erstaunliche Ergebnisse raus. Über 60 Prozent der Befragten gaben an, dass die Social Media Welt sich auf ihre Vorstellung und Erwartungshaltung in der Liebe auswirkt. Vor allem beim Thema Heiraten hatten glücklich Hochzeitsbilder fatale Auswirkungen auf die Betrachter. Bei knapp 50 Prozent der Umfrageteilnehmer stieg das Verlangen selbst zu heiraten rapide an. Eine Belastung für eine Beziehung, so kommt es viel eher zum Streit, einem gewissen Erwartungsdruck und weiteren Defiziten. Das Gefühl, sich ohne Antrag minderwertiger zu fühlen, kann sich einstellen.

Und auch, wenn man als Single auf den digitalen Plattformen umherirrt, ist das Betrachten von Menschen, die erfolgreicher und schöner sind als der Mensch, den man gerade datet, kontraproduktiv. Sofort stellt der Single die Verbindung infrage und es kann passieren, dass die Erwartung wächst, noch etwas "Besseres" finden zu können. Vielleicht vertut der Single so eine gute Chance auf eine Beziehung oder schätzt einen Menschen weniger wert. Gerade die unter 40-Jährigen malen sich häufig schon in der Matching-Phase auf einer Dating-App oder beim anschließenden Kennenlernen aus, wie derjenige denn auf Instagram-Bildern neben einem selbst wirken würde. Ist der potenzielle Partner instagramable genug?

Das Schlimmste bei Beziehung und Dates: Wem folgt er oder sie!

Eine digitale Eifersucht haben Paare und Singles jedoch gemeinsam. Social Media lässt es zu, von nahezu jedem kontaktiert zu werden. Je nach Algorithmus werden einem wunderschöne Menschen ausgespielt, man kann bei Orts-Hashtags schauen, was und wer in der eigenen Stadt so abgeht und das Allerschlimmste für alle: Wem folgt mein Partner oder mein Date und wer reagiert wie auf die Fotos? Eine Belastung für einen selbst und durch Eifersucht und Anspielungen auch für die zwischenmenschlichen Verbindungen.

Immerhin gaben bei der Studie auch um die 30 Prozent der jüngeren Generation und sogar die Hälfte ab 50+ an, dass sie ihre Partnerschaft nicht auf Instagram und Co. breittreten möchten und sie diese privat halten. Ein Klischee konnte die Studie auch bereinigen. Es sind nämlich offenbar nicht immer die Frauen, die vorneweg ihre gedankliche Traumhochzeit planen oder ihre Beziehung durch anderer Leute Glück infrage stellen: Knapp 30 Prozent der Männer und nur 22 Prozent der Frauen geraten beim vermeintlichen Social-Media-Liebesglück anderer Menschen ins Grübeln.

Quelle: Parship

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