Der Strickpullover war das Markenzeichen einer ganzen Generation: In den 1970er Jahren herrschte in Deutschland die Ölkrise und Hippies setzten in Sachen Kleidung auf Handarbeit. Es wurde gestrickt, was das Zeug hält, um sich von der kapitalistischen Konsumwelt abzugrenzen. Vor allem das Norwegermuster diente als beliebte Strick-Vorlage.
Während sich die Flower-Power-Generation mit ihren Strickpullovern von der Gesellschaft abgrenzen wollte, fand Mutti von nebenan ebenfalls Gefallen am Nadelhandwerk. So trug auch das Muttersöhnchen im Alltag seinen selbstgestrickten Pullover.
Mittlerweile ist der Strickpullover weg von seinem Hippie-Nerd-Image und salonfähig geworden. Alle großen Designer setzen auf schicken Strick: Iris von Armin, Jil Sander oder Prada - Strick und Herbst gehören zusammen wie Sommer und Shorts.
So wird's getragen
Bei einem Strickpullover ist oberste Vorsicht geboten: Zu große Modelle wirken überladen und machen unnötig dick. Also immer auf die richtige, schmeichelhafte Passform achten. Vor allem Rollkragen-Strick ist nicht jedermanns Sache: Turtlenecks können schnell an einen Zusammenstoß mit einer Guillotine erinnern. Auch wenn Strick auf Grund des großen Wollanteils wärmend und kuschelig ist, wirkt man mit zu viel Strick eher wie ein Katzenspielball und nicht wie ein Trendsetter. Die perfekte Kombination für den Herbst: Strickpullover, Chino oder Jeans, Sneakers sowie Boots und Lederjacke.