Notre-Dame de Paris

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Die Notre-Dame ein Jahr nach dem Brand: Wie weit ist der Wiederaufbau?

Zerstörte Kathedrale Vor einem Jahr brannte Notre-Dame: So sieht die Kirche heute aus

Sehen Sie im Video: Ein Jahr nach dem Brand: So sieht Notre-Dame heute aus.


Feuer-Inferno in der Pariser Kirche Notre-Dame: Am 15. April 2019 brennt die weltberühmte Kathedrale. Die Auswirkungen des Feuers sind verheerend. Der Dachstuhl und das Bleidach werden zerstört, der größte Turm in der Mitte stürzt ein. Viele Kunstwerke kann die Feuerwehr glücklicherweise retten. Seitdem läuft der Wiederaufbau auf Hochtouren. Ein Jahr nach dem Brand: So sieht die Kathedrale heute aus
Ein Jahr danach ragt das riesige Baugerüst noch in den Himmel. Viele Schäden sind immer noch nicht vollständig erfasst. Vor dem Brand angefertigte Laser-Scans der Notre-Dame zeigen, wie die Innenarchitektur der Kathedrale im Originalzustand aussieht. Die Aufnahmen sollen nun Aufschluss darüber geben, wie stark die Beschädigungen tatsächlich sind. Es sind auch Fortschritte zu erkennen: Das Gewölbe der Notre Dame ist mittlerweile mit Holz verstärkt und das Dach durch Planen bedeckt.
Seit Mitte März ruht die Baustelle aufgrund der strikten Corona-Maßnahmen in Frankreich. Frühestens in 2021 soll es weitergehen. Experten vermuten, dass der Wiederaufbau länger als die von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angedachten fünf Jahre andauern wird.
Der Rektor der Großen Moschee von Paris Dalil Boubakeur besucht am Tag nach dem Brand die Kathedrale Notre-Dame.

Dalil Boubakeur "Ich habe an die Solidarität eines jeden Muslimen appelliert" – Pariser Moschee-Chef bittet um Spenden für Notre-Dame

Nach dem Brand von Notre-Dame ist die Spendenbereitschaft groß.


Für den Wiederaufbau sind bereits etwa 700 Millionen Euro zugesagt.


Finanzielle Unterstützung kommt dabei nicht nur von christlicher Seite.


Denn der Chef der Großen Moschee von Paris, Dalil Boubakeur, ruft auch Muslime zum Spenden auf.


„Absolut. Ich habe einen religiösen und finanziellen Appell gestartet, ich habe an die Herzen und Geldbeutel appelliert und um Anstrengungen und Gelder gebeten. Ich habe an die wahre finanzielle Solidarität eines jeden Moslems appelliert, damit wir helfen, dass Notre-Dame wieder aufgebaut wird.“


Das Verhältnis von Islam und katholischer Kirche gilt in Frankreich als heißes Eisen.


2015 schlägt Boubakeur vor, dass Muslime aus Mangel an Gebetsräumen leer stehende Kirchen nutzen könnten.


Für viele konservative Christen war das ein Dorn im Auge.


Im gleichen Jahr finden die Terroranschläge von Paris statt und verstärken die Verunsicherung in der Bevölkerung.


Bei einer Befragung der Zeitschrift "Le Monde des religions" geben etwa 9 Prozent an, Muslime zu sein. 51 Prozent bezeichnen sich als katholisch.


In Frankreich leben umgerechnet also etwa: 6 Millionen Muslime und 32 Millionen Katholiken.


In den vergangenen zehn Jahren hat die christliche Gemeinschaft um etwa 14 Prozent abgenommen – immer mehr Franzosen leben nicht-religiös.


Die Anzahl der Muslime ist im gleichen Zeitraum nahezu konstant geblieben.


In den Sozialen Netzwerken nutzen Rechte den Brand von Norte-Dame zum Schüren von Angst.


Ein Feuerwehrmann in einer TV-Aufnahme wird da schnell als angeblicher Attentäter bezeichnet.


Auch Berichte über vermehrten Vandalismus in Kirchen werden ausgeschlachtet, um Islamophobie zu schüren.


Laut den Kirchenvertretern selbst kommen als Täter der Angriffe auf christliche Einrichtungen aber eher anti-religiöse Bewegungen in Frage.


Die Geste des Moschee-Chefs Dalil Boubakeur zeigt außerdem:


Der Zusammenhalt der Menschen geht über ethnische Ansichten hinaus und überwindet religiöse Grenzen.
Türme, Glocken, Orgel : Die Notre-Dame in Zahlen

Türme, Glocken, Orgel Die Notre-Dame in Zahlen

Notre-Dame wurde in den Jahren von 1163 bis 1345 errichtet und ist somit eines der frühesten gotischen Kirchengebäude Frankreichs. Und auch sonst ist die Kathedrale ein Bau der Superlative.