Brasilien ist über 10.000 Kilometer von Deutschland entfernt – doch wenn dort der Regenwald brennt, betrifft das auch Europa. Denn das Amazonasgebiet gilt als "Lunge des Planeten". Die Vegetation bindet unzählige Mengen Kohlenstoff, stabilisiert das globale Klima und beherbergt zehn Prozent der Artenvielfalt. Seit Wochen brennen nun aber hunderte Quadratkilometer Regenwald im Amazonasbecken, es sind die schlimmsten Waldbrände seit Jahren, die neben Brasilien auch Peru, Bolivien und Paraguay betreffen.
Ursache sind aber nicht nur alljährliche Trockenperioden, sondern vor allem Brandstiftung: Bauern wollen durch das bewusste Abbrennen von Wald neue Flächen für Nutztierhaltung und Soja-Anbau schaffen. Das liegt nicht zuletzt an der Wirtschaftspolitik des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, der zum Beispiel den Soja-Anbau massiv vorantreiben will.
Was tun?
Nachdem Stars wie Leonardo DiCaprio bei Twitter und Instagram auf die Brandkatastrophe aufmerksam gemacht haben, finden sich überall Tipps, wie man selbst einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Aber was hilft wirklich, außer, auf das Thema aufmerksam zu machen? Kann man durch Verzicht auf Fleisch und mit dem Kauf von Recycling-Papier den Regenwald retten?
Patrick Zimmermann vom WWF kennt sich mit dem Thema Umweltschutz aus und gibt bei NEON Tipps, wie jeder ein wenig helfen kann. "Am Ende ist es natürlich schwierig, den direkten Zusammenhang zu ziehen zwischen den Kaufentscheidungen einzelner Menschen und der aktuellen Situation im Amazonas, die einfach schnelles politisches Handeln vor Ort bedarf", sagt der Experte. Jeder Beitrag zum Umweltschutz und jede eingesparte Tonne CO2 schütze trotzdem Wälder und das Klima. "Natürlich kann jeder einzelne seine Kaufentscheidung überdenken – aber letztlich muss sich in der gesamten Gesellschaft etwas ändern." Daher sei es wichtig, sich generell für Klima und Umweltschutz einzusetzen. Seine Tipps und Einschätzungen seht ihr in unserer Bilderstrecke oben.