Der Konflikt war laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag ausgebrochen, nachdem bewaffnete Beduinen einen drusischen Gemüsehändler entführt und Blockaden auf der Hauptschnellstraße zwischen Suweida und Damaskus errichtet hatten. Die syrische Übergangsregierung setzte daraufhin Sicherheitskräfte in dem Gebiet ein.
Am Montagabend riefen die religiösen Autoritäten der Drusen in Suweida in einer gemeinsamen Erklärung zu einem Waffenstillstand auf und bekräftigten, dass sie keine Gegner der syrischen Übergangsregierung seien.
Drusensprecher Fachr warf den Beduinen vor, an der Seite der syrischen Streitkräfte Angriffe auf drusische Siedlungen zu verüben. Laut Fachr seien fünf Ortschaften in der Umgebung von Suweida bereits von den staatlichen Sicherheitskräften eingenommen worden.
Laut eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP hatten Streitkräften des syrischen Verteidigungsministeriums am Montag das von Drusen bewohnte Dorf Al-Masraa unter ihre Kontrolle gebracht.
Zwischen Beduinen und Drusen in der südlichen Syrischen Provinz Suweida gibt es schon seit langer Zeit Auseinandersetzungen, die immer wieder in Gewalt münden. Mitglieder der sunnitischen Beduinenstämme hatten bei früheren Auseinandersetzung auf der Seite der syrischen Sicherheitskräfte gekämpft. Die religiöse Minderheit der Drusen war im 11. Jahrhundert aus dem schiitischen Islam hervorgegangen.
Im April und Mai waren bei Gefechten zwischen Anhängern der neuen islamistischen Regierung in Damaskus und der religiösen Minderheit der Drusen in Syrien dutzende Menschen getötet worden. Die Gewalt gegen die Drusen verschärfte zudem den Konflikt zwischen Syrien und Israel.