Ein Toter bei Zugunglück nahe Inka-Stadt Machu Picchu - Menschliches Versagen vermutet

Rettungseinsatz nach dem Zugunglück
Rettungseinsatz nach dem Zugunglück
© AFP
Nach dem Zusammenprall zweier Züge nahe der berühmten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu vermuten die Behörden menschliches Versagen als Unglücksursache. Allem Anschein nach habe einer der Lokführer aus bisher unbekannten Gründen die Signale nicht gesehen oder ignoriert, sagte Regierungschef Ernesto Álvarez dem peruanischen Radiosender RPP am Mittwoch. Vier Arbeiter, die in den Zuglokomotive beschäftigt waren, seien festgenommen worden, teilte die Polizei mit. 

Beim Frontalzusammenstoß der beiden Züge war einer der Zugfahrer ums Leben gekommen. Von den 40 Verletzten wurden zwei am Mittwoch weiterhin im Krankenhaus behandelt, wie Álvarez weiter sagte. 

Der Zugverkehr zum Ort Aguas Calientes, Ausgangspunkt für den Besuch des Machu Picchu, war nach dem Zusammenprall am Dienstag eingestellt worden. Rund 2000 Touristinnen aus dem In- und Ausland strandeten in dem Ort. Am Mittwoch wurde der Zugverkehr wieder aufgenommen.  

Die Bahngesellschaft Ferrocarril Transandino erklärte, bei dem Unglück sei ein Zug am Dienstagmittag auf der eingleisigen Strecke zwischen der Ortschaft Ollantaytambo und Machu Picchu mit einem entgegenkommenden Zug kollidiert. 

Das Unglück ereignete sich in einem schwer zugänglichen Gebiet in den Anden ohne direkte Straßenanbindung. Polizisten mit Helmen und Warnwesten brachten die Verletzten mit Tragen zur nächsten Straße, wo rund ein Dutzend Krankenwagen und medizinisches Personal im Einsatz waren.

Die einstige Inka-Hauptstadt Machu Picchu wurde im 15. Jahrhundert in 2500 Metern Höhe erbaut. Die seit 1983 zum Unesco-Weltkulturerbe zählende Ruinenstadt zieht laut dem peruanischen Tourismusministerium täglich rund 4500 Besucher an, darunter zahlreiche Ausländer. Um zu der hoch in den Anden gelegenen Touristenattraktion zu gelangen, nehmen Besucher erst den Zug und anschließend einen Bus.

Im September waren hunderte Touristen zeitweise nahe dem Machu Picchu gestrandet, weil protestierende Einheimische die Bahngleise blockiert hatten, um eine Ausschreibung zur Auswahl eines neuen Bus-Betreibers durchzusetzen.

AFP