Ende Januar waren laut früheren Angaben rund 20 Menschen vor der Bar plötzlich auf Gäste zugerannt, um diese offenbar anzugreifen. Polizeibeamte in einem Fahrzeug in der Nähe konnten einschreiten und sieben Tatverdächtige festnehmen. Die Verdächtigen seien "dem rechtsmotivierten Spektrum zuzuordnen", hieß es.
Bei den Durchsuchungen wurden mehrere Beweismittel beschlagnahmt, darunter zehn Protektorenhandschuhe, acht Zahnschutze, 16 Sturmhauben und weitere Vermummungsgegenstände. 90 Beamte waren im Einsatz. Festnahmen gab es nicht.
Die Verdächtigen seien größtenteils ehemalige Mitglieder einer Gruppierung namens Chemnitz Revolte, erklärte die Polizei weiter. Die Jugendlichen und Heranwachsenden wurden für Vernehmungen und weitere polizeiliche Maßnahmen zu einer Dienststelle gebracht. Teilweise ließen sie sich zu den Vorwürfen ein. Die Ermittlungen des Staatsschutzes dauerten an.
Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) erklärte, der Fall bestätige "die wachsende Sorge über die Verjüngung" potenzieller Täter im Rechtsextremismus. Er verwies auf die Anfang April veröffentlichte polizeiliche Kriminalstatistik des Bundeslands, wonach die politisch motivierte Kriminalität im vergangenen Jahr ein neues Allzeithoch erreicht hatte.
Parallel dazu sei die Gewaltkriminalität unter Jugendlichen deutlich angestiegen. Der "entschlossene Zugriff" in Chemnitz sendet Schuster zufolge "ein weiteres Signal in die Szene, mit welchen Konsequenzen jeder rechnen muss, der sich solchen Gruppen anschließt".