Abu Schuk ist eines von drei Flüchtlingslagern in Nord-Darfur, in denen die Menschen laut einem Bericht der Vereinten Nationen besonders unter Hunger leiden. Die Regionalhauptstadt Al-Faschir, in der etwa zwei Millionen Menschen leben, wird seit Mai des vergangenen Jahres von der RSF-Miliz belagert.
In der vergangenen Woche hatte die Miliz sechs Tage in Folge Drohnenangriffe auf die von der sudanesischen Armee geführte Hafenstadt Bur Sudan geflogen und dabei das Stromnetz sowie den letzten zivilen Flughafen des Krisenlandes beschädigt.
Die sudanesische Armee flog am Samstag nach eigenen Angaben Luftangriffe auf die Städte Nyala und El-Geneina in Darfur und zerstörte dabei mehrere Waffendepots der RSF-Miliz. Die mit der Armee verbündeten sudanesischen Behörden beschuldigen die Vereinigten Arabischen Emirate, die RSF-Miliz mit Drohnen zu beliefern. Die Miliz verfügt über keine eigene Luftwaffe.
Die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo liefern sich im Sudan seit mehr als zwei Jahren einen blutigen Machtkampf. Der Norden und der Osten des Landes sind weitestgehend unter der Kontrolle der Militärregierung, die RSF kontrolliert große Gebiete des Südens und fast die komplette westliche Region Darfur.
Nach Angaben der UNO wurden in dem Konflikt schon zehntausende Menschen getötet, 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die EU spricht von 15 Millionen Vertriebenen. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.