Der Betreiber der Internetplattform SchavanPlag will auch die Doktorarbeit der designierten Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) auf mögliche Plagiate hin prüfen. "Das werde ich jetzt natürlich tun", sagte Martin Heidingsfelder der "Hamburger Morgenpost" vom Montag. Irgendwelche Hinweise auf ein Fehlverhalten Wankas gibt es aber offensichtlich nicht. Sie soll Nachfolgerin von Annette Schavan (CDU) werden, die am Samstag wegen der Plagiatsaffäre um ihre Doktorarbeit zurückgetreten war.
Die 61-jährige Wanka hatte ihre Promotion im Fach Mathematik unter dem Titel "Lösung von Kontakt- und Steuerproblemen mit potentialtheoretischen Mitteln" 1980 an der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg abgeschlossen. Heidingsfelder räumte ein, dass das Prüfen mathematisch-naturwissenschaftlicher Arbeiten schwieriger sei als im geistes- oder gesellschaftswissenschaftlichen Bereich. "Da brauchen Sie jemanden aus dem jeweiligen Fach, der einen unterstützt", sagte er der Hamburger Morgenpost".
Heidingsfelder, der für die Piratenpartei für den bayerischen Landtag und den Bundestag kandidiert, sagte auch, ihm sei Geld für eine Prüfung der Doktorarbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angeboten worden. Offensichtlich ergaben sich bei einer Voruntersuchung aber keine Hinweise auf Fehler. Heidingsfelder lebt nach eigenen Angaben seit November 2011 von der bezahlten Suche nach Plagiaten.