Schuldenschnitt für Athen erfolgreich

Griechenland ist ein erfolgreicher Schuldenschnitt gelungen.

Griechenland ist ein erfolgreicher Schuldenschnitt gelungen. Nach Angaben des griechischen Finanzministeriums lag die Beteiligung privater Gläubiger am Schuldenschnitt bei 83,5 Prozent. Das Ministerium kündigte zugleich an, die Umschuldungsklauseln (CAC) aktivieren zu wollen, die es ihr erlauben würde, weitere Gläubiger zur Teilnahme an der Aktion zu zwingen. Damit würde die Teilnahme an dem Anleihentausch auf 95,7 Prozent steigen.

Die Frist für die Teilnahme an dem geplanten Anleihentausch war am Donnerstagabend um 21.00 Uhr MEZ geendet. Nach Angaben des Finanzministeriums beteiligten sich private Gläubiger, die griechische Anleihen im Wert von 172 Milliarden von insgesamt 206 Milliarden Euro hielten.

Der Schuldenschnitt ist Voraussetzung für ein zweites internationales Hilfspaket. Für den freiwilligen Schuldenschnitt hatte Athen eine Beteiligung von mindestens 90 Prozent angestrebt, mindestens 75 Prozent wurden als notwendig angesehen, um den Schuldenschnitt notfalls auch erzwingen zu können.

Bei dem Schuldenschnitt tauschen private Gläubiger wie Banken, Fonds und Versicherungen ihre alten Staatsanleihen gegen neue Schuldpapiere mit einem geringeren Wert und längeren Laufzeiten von teils bis zu 30 Jahren. Unter dem Strich verzichten sie damit auf mindestens 53,5 Prozent ihres Geldes.

IWF-Chefin Christine Lagarde äußerte sich optimistisch zur Eurokrise. Das Risiko einer "schweren Krise" sei vorerst abgewendet worden, sagte die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) dem US-Sender PBS. Es scheine, als werde der geplante Schuldenschnitt glatt über die Bühne gehen. Die Zahlen seien "vielversprechend", sagte sie in der Sendung "Charlie Rose" und fügte hinzu: "Frühling liegt in der Luft." Angesichts eines geringen Wachstums und weiterhin teils hoher Schuldenberge innerhalb der Eurozone gebe es aber noch viel zu tun, mahnte die IWF-Chefin.

Auch US-Finanzminister Timothy Geithner lobte die Anstrengungen der Euro-Staaten im Bemühen um eine Beilegung der Währungskrise. Dank der Maßnahmen der Euro-Länder sei das Risiko gesunken, dass Europa große Schäden in der Weltwirtschaft anrichten könne, sagte er demselben US-Sender.

AFP
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