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Wutrede von Guy Verhofstadt Alexis Tsipras kassiert Sieben-Minuten-Prügel im EU-Parlament

So offen bekommt Alexis Tsipras wohl nur selten die Wut seiner europäischen Kollegen zu spüren. Im EU-Parlament rechnete der Belgier Guy Verhofstadt mit dem Regierungschef ab - und warf ihm vor, ein "falscher Prophet" zu sein.

Eigentlich kamen die EU-Abgeordneten nach Straßburg, um über ein fast vergessenes Reizthema zu diskutieren: das TTIP-Handelsabkommen. Doch dann kündigte sich am Dienstag kurzfristig der Buhmann Europas an und bot eine willkommene Abwechslung vom Parlamentsalltag: Alexis Tsipras, griechischer Ministerpräsident. Dass er nicht nur mit warmen Worten empfangen werden würde, dürfte dem Syriza-Politiker vorher klar gewesen sein, und was er sich anhören musste, war nicht nur nicht warm, sondern ziemlich hitzig.

Allen voran Guy Verhofstadt machte seiner Wut über die griechische Regierung Luft und drosch sieben Minuten lang auf den Athener Ministerpräsidenten ein. Verbal versteht sich. Am Anfang gab er sich noch versönlich: "Herr Tsipras, sie müssen keine Angst vor dem Europäischen Parlament haben", sagte er und dann legte der Belgier los: "Ich bin wütend weil sie immer von Reformen reden, doch wir sehen niemals konkrete Vorschläge." "Wie sollen die Menschen Sie in Erinnerung behalten? Als Unfall, der sein Land in die Armut treibt, oder als echten revolutionären Reformer?", so der ehemalige Ministerpräsident aufgebracht. Die EU erwarte nun ein glaubwürdiges Reformpaket binnen 48 Stunden. Nur das sei der Weg und Tsipras kenne ihn genau. Denn am Ende "zahlen weder Sie noch wir die Rechnung - sondern das griechische Volk. Sie müssen jetzt ein richtiger Anführer sein. Kein falscher Prophet. Legen Sie los!"

 

Verhofstadts ganze Wut-Rede (in Englisch) können Sie im folgenden Video sehen

nik

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