Menschen "hungern, weil es Kriege und Konflikte in vielen Teilen der Welt unmöglich machen, Lebensmittel anzubauen und zu verteilen", sagte Steinmeier in einer Fernsehansprache, die am Sonntagabend ausgestrahlt wird. "Sie hungern, weil – als Folge der Klimaerwärmung – Dürren, Unwetter und Überschwemmungen immer häufiger Ernten vernichten und so Existenzen zerstören. Sie hungern auch, weil Nahrungsmittel verschwendet oder auf dem Weltmarkt unfair gehandelt werden."
Der Bundespräsident verwies aber auch auf positive Beispiele. So sei es durch Projekte der Deutschen Welthungerhilfe und ihrer Partnerorganisationen in Sierra Leone gelungen, Kindern eine bessere Zukunft zu eröffnen. "Das sind Geschichten, die uns Hoffnung geben können, und solche Geschichten gibt es viele", sagte er. Nachdrücklich mahnte Steinmeier dazu, das Ziel der Vereinten Nationen zu erreichen, bis 2030 den Hunger weltweit zu überwinden. "Wir dürfen auf dem Weg dorthin nicht scheitern", hob er hervor.
Die Deutsche Welthungerhilfe stellt jedes Jahr in der Woche um den Welternährungstag am 16. Oktober ihre Arbeit vor. "Gemeinsam. Hunger beenden", lautet in diesem Jahr das Motto. Das westafrikanische Sierra Leone, wo nach den Worten Steinmeiers jedes vierte Kind chronisch unterernährt ist, steht im Mittelpunkt der diesjährigen "Woche der Welthungerhilfe".