Trump: Werde Selenskyj wahrscheinlich am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag treffen

Selenskyj und Trump im Januar im Weißen Haus
Selenskyj und Trump im Januar im Weißen Haus
© AFP
US-Präsident Donald Trump hat bestätigt, dass er am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag voraussichtlich mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zusammentrifft. "Ja, ich werde ihn wahrscheinlich treffen", sagte Trump am Dienstag vor Journalisten in seiner Präsidentenmaschine Air Force One auf dem Flug in die Niederlande. 

Danach gefragt, welche Worte er in Den Haag an Selenskyj richten werde, sagte Trump: "Ich werde sagen: 'Wie läuft's?' Er ist in einer schwierigen Lage, hätte da nie hineingeraten müssen."

Am Morgen hatte ein hochrangiger Mitarbeiter des ukrainischen Präsidialamts AFP gesagt, dass ein Treffen von Selenskyj und Trump in Den Haag für den frühen Mittwochnachmittag vorgesehen sei. Die Details der Begegnung würden noch abgestimmt. 

Selenskyj will den Angaben zufolge mit Trump über "Sanktionen gegen Russland" sprechen, das im Februar 2022 den Krieg gegen die Ukraine begonnen hatte. Außerdem solle es um den Kauf von Rüstungsgütern aus den USA, insbesondere Luftabwehrsysteme, gehen.

Der Nato-Gipfel beginnt am Dienstagabend mit einem Empfang des niederländischen Königspaars im Schloss Huis ten Bosch, zu dem auch Trump und Selenskyj erwartet werden. Am Mittwoch werden die Beratungen der Nato-Staats- und Regierungschefs fortgesetzt. Zu den eigentlichen Arbeitssitzungen des Nato-Gipfels ist Selenskyj nicht eingeladen.

Vor Trumps erneutem Amtsantritt im Januar waren die USA der wichtigste Unterstützer der Ukraine bei der Abwehr des russischen Angriffskrieges. Unter Trump haben die Vereinigten Staaten ihre Unterstützung allerdings deutlich zurückgefahren und sind näher an Russland herangerückt.

Ende Februar hatte Selenskyjs Besuch bei Trump im Weißen Haus in Washington mit einem Eklat geendet, weil Trump und US-Vizepräsident JD Vance dem ukrainischen Staatschef vor laufenden Kameras mangelnden Respekt und Dankbarkeit vorwarfen. Die Begegnung gipfelte im Rauswurf des ukrainischen Präsidenten aus dem Weißen Haus. 

Später äußerten sich beide Staatschefs versöhnlich. Ende April sprachen sie am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom kurz miteinander. Das Bild, wie Trump und Selenskyj in einer ruhigen Ecke des Petersdoms die Köpfe zusammenstecken, erregte damals viel Aufmerksamkeit.

Ein Treffen von Trump und Selenskyj am Rande des G7-Gipfels Mitte Juni in Kanada kam nicht zustande, weil Trump überraschend vorzeitig abreiste. Der US-Präsident begründete dies mit dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran.

AFP