Seit etwa drei Monaten trägt US-Verteidigungsminister Pete Hegseth einen neuen Titel: Präsident Donald Trump hat das Pentagon in Kriegsministerium umbenannt, Hegseth darf sich Kriegsminister nennen.
Als solchen wies ihn auch sein Namensschild bei der jüngsten Kabinettssitzung aus, dennoch hatte sich darauf ein Fehler eingeschlichen. Die Amtsbezeichnung "Secretary of War" war falsch geschrieben, mit einem Tippfehler am Anfang: "SSecretary of War". Hegseth, der direkt neben Trump saß, schien der Lapsus nicht aufzufallen. In den sozialen Medien sorgte der Fehler aber für Spott.
"Zuerst dachte ich, es wäre Photoshop, aber es ist zu hundert Prozent echt", schrieb ein Nutzer auf X. Ein anderer fragte, ob dahinter "Inkompetenz oder ein freudscher Versprecher" steckte. Andere ärgerten sich über den vermeidbaren Fehler: "Wir zahlen Millionen, um dieses Land irgendwie am Laufen zu halten", hieß es in einem Post. "Jemand wird dafür bezahlt, das für den Präsidenten zu machen."
Pete Hegseth wegen möglicher Kriegsverbrechen unter Druck
Vor allem das Doppel-S war es, das vielen Beobachtern auf eine bizarre Art passend erschien – erinnert es doch an die "Schutzstaffel" der Nazis, die ebenfalls mit SS abgekürzt wurde und für ihre Kriegsverbrechen bekannt ist. "Das ist kein Zufall, das ist Absicht", schrieb ein Nutzer auf X. Es machten sogar KI-generierte Bilder des Politikers in SS-Uniform die Runde.
Hegseth sieht sich derzeit Vorwürfen wegen eines umstrittenen Angriffs auf ein angebliches Drogenboot in Venezuela ausgesetzt. Laut Berichten von CNN und der "Washington Post" soll das US-Militär das Boot mit einem ersten Luftschlag angegriffen und die Überlebenden mit einem zweiten Angriff getötet haben. Demokratische Politiker sprechen von einem Kriegsverbrechen, sollte Hegseth den zweiten Schlag angeordnet haben.
Der Minister selbst streitet eine direkte Verantwortung ab. Er habe keine Überlebenden gesehen und sei nach dem ersten Angriff zu einem anderen Termin gegangen, erklärte er nach dem Kabinettstreffen im Weißen Haus. Hegseth stand in seiner Amtszeit schon einige Male in der Kritik – unter anderem, weil er Militärgeheimnisse in einer Chatgruppe, der auch ein Journalist angehörte, geteilt hatte.