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Alternativer Nobelpreis 2011 Ehrenpreis für den chinesischen "Sonnenkönig"

Der Alternativ-Nobelpreis ist in diesem Jahr zu gleichen Teilen an eine Menschenrechtlerin, eine Hebamme und eine Bauernhilfsorganisation gegangen. Eine Ehrenauszeichnung erhielt der Chinese Huang Miong. Der "Sonnenkönig" war 2005 maßgeblich an der Verabschiedung eines Erneuerbare-Energien-Gesetzes in seiner Heimat beteiligt gewesen.

Der Alternative Nobelpreis geht in diesem Jahr gleich an drei Würdenträger. Das Stockholmer Komitee zeichnete am Donnerstag die Menschenrechtsaktivistin Jacqueline Moudeina aus dem Tschad, die internationale Bauernhilfsorganisation Grain und die Hebamme Ina May Gaskin aus den USA aus, die sich das Preisgeld von 150.000 Euro teilen. Der chinesische Solar-Unternehmer Huang Ming erhielt einen undotierten Ehrenpreis für seinen Kampf gegen den Klimawandel.

Die Jury begründete ihre Stimme für die 54-jährige Moudeina mit ihrem "unermüdlichen Einsatz unter großem persönlichen Risiko, damit den Opfern von Tschads ehemaliger Diktatur Gerechtigkeit widerfährt und um die Achtung und das Bewusstsein für Menschenrechte in Afrika zu stärken". Die Organisation Grain mit Sitz in Barcelona wird geehrt, "weil ihre weltweite Arbeit die Lebensgrundlage und Rechte bäuerlicher Gemeinschaften schützt und den massiven Aufkauf von Ackerland in Entwicklungsländern durch ausländische Finanzinvestoren entlarvt". Die 71-jährige Hebamme Ina May Gaskin erhält die Auszeichnung, "weil sie Geburtsmethoden lehrt und verbreitet, die Frauen in den Mittelpunkt stellen und die körperliche wie geistige Gesundheit von Mutter und Kind fördern".

Mit dem diesjährigen Ehrenpreis lobten die Juroren den 53-jährigen Huang Ming als einen "visionären, engagierten und leidenschaftlichen Unternehmer, der die Entwicklung der Solarthermie (Wärmequelle) vorantreibt." Er zeige, "wie dynamische Schwellenländer dazu beitragen können, die globale Krise des vom Menschen erzeugten Klimawandels zu überwinden", heißt es in der Begründung. Überdies sei er 2005 maßgeblich an der Verabschiedung des Gesetzes für erneuerbare Energien in China beteiligt gewesen. Das sei ein wichtiger Beitrag, um China dazu zu bewegen, eine Vorreiterrolle im Kampf gegen die Klimakatastrophe zu übernehmen.

Chinese auf deutschen Spuren

Der Preisträger selbst sah die Auszeichnung als "Ehre, aber auch als Druck für noch mehr persönlichen Einsatz gegen den Klimawandel". Der 53-Jährige sagte der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag bei einem Aufenthalt in Kopenhagen: "Die einzige Chance für den Erfolg grüner Energien ist ihre Kommerzialisierung und Industrialisierung. Wir müssen einfach unternehmerisch genauso erfolgreich sein wie die Autoindustrie oder die Verkäufer von Handys."

1999 hatte der im letzten Jahr gestorbene SPD-Politiker Hermann Scheer einen Alternativen Nobelpreis ebenfalls für Pionierleistungen zur Durchsetzung der Solarenergie bekommen. Die 1980 vom schwedisch-deutschen Publizisten Jakob von Uexküll gestiftete Auszeichnung soll Leistungen im Umweltschutz, bei der friedlichen Bekämpfung sozialer Ungleichheit und der Durchsetzung der Menschenrechte belohnen. Sie wird unabhängig von den traditionellen Nobelpreisen vergeben.

jwi/DPA/AFP DPA

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