Anklage wegen Spionage US-Rentnerehepaar wollte Atombombe bauen

800.000 Dollar und die venezolanische Staatsbürgerschaft: Das war der Preis, den ein Physiker im Ruhestand und seine Frau für ihre Hilfe beim Bau einer Atombombe forderten. Dumm nur, dass der angebliche Kunde ein FBI-Ermittler war. Nun steht das Paar vor Gericht.

Ein Rentnerehepaar in den USA hat angeblich versucht, Baupläne für Atomwaffen zu verkaufen. Dabei gerieten der 75-jährige Physiker und seine Frau jedoch an einen verdeckten FBI-Ermittler, der sich als Abgesandter der Regierung von Venezuela ausgab. Am Freitag erhoben die Justizbehörden Anklage wegen Spionage gegen das Paar. Wie die US-Medien am Samstag berichteten, unterstrich das Justizministerium in Washington jedoch, dass Venezuela in den Fall in keiner Weise verwickelt ist.

Wie die "New York Times" berichtete, wurden Leonardo Mascheroni und seine acht Jahre jüngere Frau am Freitag verhaftet und in Albuquerque im Bundesstaat New Mexiko dem Richter vorgeführt. Im Fall einer Verurteilung könnte ihnen eine lebenslängliche Haftstrafe drohen.

Physiker stammt aus Argentinien

Der aus Argentinien stammende US-Wissenschaftler war in den 1980er Jahren im amerikanischen Atomforschungszentrum Los Alamos tätig. Sein Arbeitgeber trennte sich damals im Streit von ihm. Auch seine Frau arbeitete dort bis vor kurzem als technische Redakteurin.

Mascheroni soll dem vermeintlichen Agenten laut Justizministerium gesagt haben, er könne dem lateinamerikanischen Land helfen, binnen zehn Jahren die Atombombe zu bauen. Seine Frau soll ihm beim Verfassen eines Schriftstücks geholfen haben, in dem es um US- Atomgeheimnisse ging. Das Papier habe er dann an einem vereinbarten Ort deponiert, wo der Agent es abholen sollte. Für seine Dienste wollte Mascheroni laut Anklage fast 800.000 Dollar (613.480 Euro) sowie die venezolanische Staatsbürgerschaft erhalten.

DPA
mlr/DPA

PRODUKTE & TIPPS