Astronaut Mark Kelly Gabrielle Giffords' Mann fliegt ins All

Vor einem Monat wurde die US-Politikerin Gabrielle Giffords von einem Attentäter in den Kopf geschossen. Ihr Mann, Mark Kelly, wachte seitdem am Krankenbett. Doch nun wird er auf Abstand zu ihr gehen. Sehr weit sogar. Der Astronaut wird das Kommando der "Endeavour-Mission" übernehmen.

Einen Monat nach dem Attentat auf seine Ehefrau, die US-Abgeordnete Gabrielle Giffords, ist Astronaut Mark Kelly wieder bereit für seinen geplanten Flug ins All. Er werde von kommender Woche an wieder Mitglied der Crew der Raumfähre "Endeavour" sein, teilte Kelly bei einer Pressekonferenz der US-Raumfahrtbehörde Nasa in Houston (US-Bundesstaat Texas) mit.

"Ich habe mich dazu entschieden, zurückzukehren und das Kommando zu übernehmen", sagte Kelly, der von der Nasa als Leiter der Mission vorgesehen ist. Bereits seit einer Woche sei der 46-Jährige wieder im Training. "Dabei hatten wir die Möglichkeit, ihn zu beobachten und gemeinsam mit ihm über seine Rückkehr zu entscheiden", erläuterte Nasa-Flugdirektor Brent Jett.

Giffords Zustand verbessert sich täglich

Kelly hatte das Training nach dem Blutbad in Arizona im Januar ausgesetzt. Bei der Schießerei vor einem Supermarkt in Tucson hatte ein Attentäter sechs Menschen getötet und Kellys Frau mit einem Kopfschuss aus kurzer Distanz schwer verletzt. Lange war unklar, ob der Astronaut an der "Shuttle"-Mission teilnehmen werde.

Um in der Nähe ihres Mannes zu sein, war die 40-jährige Politikerin bereits vor zwei Wochen in eine Reha-Klinik in Houston verlegt worden. Seitdem habe sich ihr Zustand täglich verbessert, sagte Kelly. Details über den Genesungsprozess wollte er jedoch nicht bekanntgeben. Er sei sich aber sicher, dass seine Frau die Entscheidung ins All zu fliegen "absolut" unterstützen werde.

Vorletzter Flug der "Endeavour"

Der Flug der "Endeavour" am 19. April ist voraussichtlich die vorletzte Mission der altersschwachen Space Shuttles, die nach mehr als einem Vierteljahrhundert im Dienst ausgemustert werden. In jüngster Zeit musste die Nasa immer wieder Flüge wegen technischer Problem absagen und verschieben.

Wie zuvor die Raumfähre "Discovery" am 24. Februar, soll auch "Endeavour" zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Für Juni ist der Flug des Shuttle "Atlantis" geplant, aber noch nicht vom US-Kongress freigegeben. Künftig soll die bemannte amerikanische Raumfahrt von Privatfirmen organisiert werden.

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swd/DPA

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