Im einsturzgefährdeten niedersächsischen Atommülllager Asse liegt auch Arsen. Wie der stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, wurden beispielsweise hochgiftige Pflanzenschutzmittel aus Bayern in dem ehemaligen Salzbergwerk bei Wolfenbüttel entsorgt. Insgesamt liegen 497 Kilogramm Arsen in dem "Versuchsendlager", obwohl dies nur für schwach- und mittelaktive Nuklearabfälle bestimmt war, dazu weitere hochgiftige Stoffe wie Quecksilber und Tonnen von Blei.
Bei Kontakt mit dem Grundwasser können sie genauso zu einer Gefahr werden wie die vermutlich rund acht Kilogramm Plutonium, die dort deponiert sind. Nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz haben früher alle Kernkraftwerke der Bundesrepublik direkt oder indirekt Abfälle in das Atommülllager geliefert.
Das Bundesamt, seit Jahresbeginn Betreiber der Anlage, prüft zurzeit verschiedene Optionen zur Sanierung, weil das rund hundert Jahre alte Bergwerk durch einsickerndes Wasser und Gesteinslasten immer instabiler wird. Möglicherweise müssen die eingelagerten und teils korrodierten 126.000 Müllfässer wieder an die Erdoberfläche geholt und zum Endlager Schacht Konrad transportiert werden. Nach ersten Abschätzungen könnte dies Jahrzehnte dauern und mehrere Milliarden Euro kosten.