Auf dem Weg zu einem Termin ist der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Zeuge eines schweren Unfalls auf der A3 geworden. Ein anderes Fahrzeug sei vor seinem Dienstwagen von der Autobahn geschleudert und schließlich zwischen Bäumen hängengeblieben, berichtete Herrmann der Deutschen Presse-Agentur.
Er habe seinen Fahrer angewiesen, anzuhalten, und sofort den Notruf 112 gewählt. Zusammen mit einem anderen Autofahrer sei er dann zu dem Fahrzeug gegangen. "Es war ersichtlich, dass dort Menschen sicherlich schwer verletzt sein müssen", sagte Herrmann. "Wir haben dann eine Frau aus dem Auto gezogen und auf die Wiese legen können." Für den Mann sei dagegen jede Hilfe zu spät gekommen, dieser sei wohl sofort tot gewesen.
Unfallbeteiligter war wegen Mordverdachts gesucht
In den Unfall am Sonntag auf der A3 bei Erlangen waren drei Autos verwickelt. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Mittwoch sagte, ist der genaue Ablauf aber noch unklar. Ein Gutachter müsse den Hergang klären.
Erst später stellte sich heraus, dass ein 53-Jähriger, der ebenfalls in den Unfall verwickelt war, im Verdacht steht, seine 76 Jahre alte Schwiegermutter in Borchen bei Paderborn getötet zu haben.
Ehefrau läuft auf der Gegenfahrbahn vor Auto
Die Ehefrau des 53-Jährigen, die zusammen mit ihm im Auto unterwegs war, stieg nach dem Unfall aus, lief auf die Fahrbahn und kletterte über die Mittelleitplanke. Auf der Gegenfahrbahn wurde sie von einem Fahrzeug erfasst. Die Frau kam schwer verletzt in ein Krankenhaus. Mit der Erstversorgung des Paares hatte Herrmann nichts zu tun.
Der Name des Mannes tauchte nach dem Unfall im bundesweiten System der Polizei auf, woraufhin in der Nacht zu Montag Spezialkräfte zum Hotel des Verdächtigen in der Nähe von Nürnberg geschickt wurden. Dort hatte sich der Mann einquartiert, um laut Polizei in der Nähe seiner Frau sein zu können. Die Einsatzkräfte nahmen ihn fest.
Ein Richter entschied daraufhin am Dienstag, den Verdächtigen in U-Haft zu nehmen. Ob die Frau in das Verbrechen verwickelt war, blieb erst einmal unklar – die Polizei in NRW wollte dazu keine Angaben machen.