Die letzten Wochen waren in vielen Regionen Deutschlands wettertechnisch extrem: Schnee, Eis und Wind suchten zahlreiche Teile der Republik heim. In Rösrath, zwischen Köln und Bergisch-Gladbach gelegen, bekam ein ganzer Zug voller Menschen die Misslichkeiten des Wetters am eigenen Leib zu spüren: Ein Baum war umgestürzt und blockierte am Donnerstagmorgen die Schienen der Regionalbahn RB25, die auf dem Weg nach Köln war.
Normalerweise heißt das: Hilfe wird angefordert, auf die Feuerwehr gewartet, die Gleise professionell freigeräumt, und erst nach langer Wartezeit und mit großer Verspätung kommen die Reisenden an ihr Ziel. Das kann schon mal lästig sein, wenn man es eilig hat. So wie Hochschullehrer Dieter Schütz, der einen dringenden Termin in Köln hatte und pünktlich dort sein wollte. Wie der "Kölner Stadtanzeiger" berichtete, bat der Mann eine Gruppe von Schülern, die mit ihm im Waggon der Regionalbahn saßen, um Mithilfe und setzte an, das Problem selbst zu lösen. Denn auch die jungen Leute wollten nicht stundelang tatenlos im Zug sitzen und ausharren.
Auf stark befahrenen Strecken oder dort, wo Stromschienen in den Gleisen verbaut sind, wäre ein solcher Einsatz hochgefährlich und streng verboten. Auf dieser eher ruhigen Strecke allerdings ließ sich der Zugführer, der zuvor bereits die Feuerwehr gerufen hatte, dazu bewegen, Schütz und der Schülergruppe die Tür zu öffnen.
Die freiwilligen Helfer machten sich sofort daran, den Baum mit vereinten Kräften von den Schienen zu ziehen und diese sorgfältig freizuräumen. Mit Erfolg: Nur wenig später war die Strecke wieder befahrbar und der Zugführer konnte die Feuerwehr abbestellen. Dank des ungewöhnlich tatkräftigen Einsatzes der Helfer ging die Fahrt früher als erwartet weiter – und Dieter Schütz sowie der Rest der Mitfahrer kamen doch noch einigermaßen pünktlich in Köln an.
Quellen: "Kölner Stadtanzeiger"
