Der Blitzer gehört wohl zu den unangenehmsten Gegnern eines jeden Autofahrers, drohen einem schließlich Geldstrafen oder Punkte in Flensburg. Trotz aller Wut auf die Radarfalle: Normalerweise misst sie ja nur, was man selbst falsch gemacht hat. Anders in Berlin: Dort drehte eine Radarfalle am Wochenende komplett durch und konnte von der Polizei erst mit ungewöhnlichen Maßnahmen gebändigt werden.
In der Nacht zu Montag fing die Radarfalle auf der Frankfurter Allee in Lichtenberg anscheinend von alleine und von einer Sekunde auf die nächste an, einfach jedes Auto zu blitzen – selbst wenn das Fahrzeug mit der erlaubten Geschwindigkeit Richtung stadtauswärts unterwegs war. Klar, dass dieses Verhalten etliche Autofahrer irritierte: Die "B.Z." berichtet, dass es wegen nun deutlich zu langsam fahrender Autos zu langen Rückstaus kam. Bei der Polizei gingen ab 22 Uhr zudem etliche Anrufe wegen des übereifrigen Blitzers ein, wie der "Tagesspiegel" berichtet.
Papiertüte und viel Klebeband setzt die Radarfalle außer Gefecht
Doppelt blöd: Wegen der Feiertage ließ sich zu diesem Zeitpunkt und am Montag auch kein Techniker erreichen. Die hinzugerufenen Polizeibeamten reagierten daher vor Ort mit einer ungewöhnlichen, aber pragmatischen Lösung: Der Blitzer wurde einfach mit einer Papiertüte und reichlich Klebeband abgeklebt.
Was die Ursache für den Defekt des Blitzers war, ist bislang laut einem Polizeisprecher noch unklar. Genauere Erkenntnisse zur Ursache soll die Untersuchung durch einen Techniker am Dienstag bringen. Für die "geblitzten" Autofahrer gibt es eine gute Nachricht: Über Geldstrafen oder Punkte müssen sie sich keine Sorgen machen, Bußgeldbescheide soll es für sie nicht geben.
Quellen: Tagesspiegel, "B.Z."