Doodle zum Valentinstag Google weiß, wie die Frauen ticken

Praktisches Doodle: Zum Valentinstag schwingt Google die Romantikkeule und gibt Liebestipps für alle, die das Herz ihrer Angebeteten noch erobern müssen. Hach.

Gebt acht, deutsche Rosenverkäufer! Das Google Doodle zum Valentinstag könnte eurem Umsatz beträchtlich schaden. Denn die Botschaft, die der Suchmaschinengigant zum Fest der lieben Liebenden verbreitet, ist so zuckersüß wie konsumklimafeindlich.

Dabei beginnt der kurze Cartoon so hoffnugsvoll. Zu den Klängen von Tony Bennets "Cold Cold Hearts" tapert ein Jüngling schüchtern zu seiner Angebeteten. Ausgerechtet eine Internetsuche (natürlich bei Google!) hat den jungen Verehrer gelehrt, worauf es beim Valentinstag wirklich ankommt. Und so zückt er das klassischste aller Liebesgeschenke hervor: eine rote Rose. Doch was bei Hildegard Knef noch Begeisterungsstürme hervorrief, löst bei der Springseil springenden Dame nur kaltes Schulterzucken hervor. Unser Verehrer bleibt hartnäckig - und handelt sich eine Abfuhr nach der anderen ein: Pralinen, die neueste Haute Couture, ja selbst ein aus dem Zylinder gezaubertes Kaninchen, perlen an dem Pferdeschwanz-Mädchen ab wie weiland Charlie Browns Baseballspielchen an Lucy von Pelt. Erst als sich der Junge traurig seinem Schicksal ergibt, alle Werberei sein lässt und das eigene Springseil hervorholt, schmilzt das Herz der Dame plötzlich dahin.

Wahre Liebe, will uns Beziehungsberater Google mit dem Dampfhammer lehren, lässt sich eben nicht erkaufen. Carrie Bradshaw würde widersprechen.

Von Jens Wiesner

PRODUKTE & TIPPS