Christen und Muslime haben mit einer ökumenischen Feier gemeinsam der Opfer des Anschlags von Alexandria gedacht. "Wir erheben heute gemeinsam unsere Stimme, um als Botschafter für den Frieden einzutreten", sagte das Oberhaupt der koptischen Kirche in Deutschland, Bischof Anba Damian, am Samstag vor rund 350 Menschen in der koptischen St. Markus Gemeinde in Frankfurt.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, verurteilte den Selbstmordanschlag, bei dem in der Silvesternacht in der ägyptischen Hafenstadt 23 Menschen getötet worden waren: "Diese Terroristen wollen einen Keil zwischen Christen und Muslime treiben. Aber dieses Ziel wird ihnen nicht gelingen." Mazyek und Damian waren vor der Andacht zu einem Vieraugengespräch zusammengetroffen.
Der katholische Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sprach der koptischen Gemeinde seine Anteilnahme aus. "Dieser Anschlag hat uns alle stark betroffen. Religionsfreiheit darf durch nichts infrage gestellt werden." Die Vertriebenenpräsidentin und Frankfurter CDU-Bundestagsabgeordnete, Erika Steinbach, sagte: "Politiker aus aller Welt sind gefordert, etwas gegen die Verfolgung von Christen und Angehörigen anderer Religionen zu unternehmen." Die SPD-Politikerin und Ex-Ministerin Heidi Wieczorek-Zeul sagte: "Dieser Anschlag ist ein Anschlag auf uns alle. Christen, Juden und Muslime sind gemeinsamen Werten verpflichtet."