Nach einem Monat Prüfung hat die Zollverwaltung den unter außergewöhnlichen Umständen sichergestellten Scheck eines Iraners über umgerechnet 54 Millionen Euro wieder zurückgegeben. "Wir haben keine Anhaltspunkte für strafrechtliche Ermittlungen gefunden", sagte Wolfgang Schmitz, Sprecher des Zollkriminalamts in Köln, am Freitag. Nach unbestätigten Berichten soll es sich bei dem 59-Jährigen um einen ehemaligen Finanzminister und Zentralbankpräsidenten Irans handeln.
Den Scheck der Bank von Venezuela über 300 Millionen Bolivar - umgerechnet 54 Millionen Euro - hatten Zöllner am Düsseldorfer Flughafen zufällig bei der Einreise des Mannes entdeckt. Das Papier steckte im Seitenfach seines Handgepäcks. Zuvor hatte er erklärt, dass er weniger als 10.000 Euro dabei habe.
Er soll ausgesagt haben, das Geld sei für den Bau von 10.000 Wohnungen vorgesehen, die mit Hilfe Irans in Venezuela entstanden seien. Zur Prüfung des Dokuments hatte das Zollkriminalamt 30 Tage Zeit. "Der Zollfahndungsdienst hat keine Verstöße gegen einschlägige Rechtsgrundlagen festgestellt", sagte der Sprecher.
Beträge ab 10.000 Euro müssen allerdings bei der Einreise in die EU unaufgefordert angegeben werden. Damit sollen Geldwäsche und die Finanzierung von Terrorismus unterbunden werden. Insofern droht dem Iraner noch eine Strafe wegen einer Ordnungswidrigkeit.