Extremistische Organisation Ruf nach Kalifat auf Islamisten-Demonstration in Hamburg

Mehr als 1000 Teilnehmende demonstrieren am Wochenende in Hamburg und fordern ein Kalifat.
Mehr als 1000 Teilnehmende demonstrieren am Wochenende in Hamburg und fordern ein Kalifat.
© Actionpress
Sehen Sie im Video: Reaktionen zu Hamburger Islamisten-Demo – "Wer Kalifat will, ist in Deutschland an falscher Adresse".
Videoquelle: n-tv.de
Wegen einer von Islamisten organisierten Demonstration in Hamburg musste die Polizei mit einem Großaufgebot ausrücken. Politik und Medien in Deutschland wurden heftig kritisiert. Manche Forderung hatte es in sich.

Mehr als 1000 Demonstranten sind am Samstag im Hamburg dem Aufruf zu einer Kundgebung von Islamisten gefolgt. Im Stadtteil St. Georg protestierten sie gegen eine angeblich islamfeindliche Politik und Medienkampagne in Deutschland. Auf Plakaten waren Slogans wie "Deutschland = Wertediktatur" oder "Kalifat ist die Lösung" zu lesen. Die Kundgebung wurde von einem Großaufgebot der Polizei gesichert. Zu Zwischenfällen kam es nicht. Die Polizei gab die Zahl der Teilnehmer mit 1100 an. 

Der Anmelder der Kundgebung steht nach Informationen des Hamburger Verfassungsschutzes der Gruppierung Muslim Interaktiv nahe, die als gesichert extremistisch eingestuft ist. 

Islam-Demo in Hamburg: Vorwürfe an Medien und Politik

Immer wieder wurden die Demonstranten von den Organisatoren zu "Allahu Akbar"-Rufen ("Gott ist groß") aufgefordert. Redner warfen Politik und Medien "billige Lügen" und "feige Berichterstattung" vor, mit denen vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs alle Muslime in Deutschland als Islamisten gebrandmarkt werden sollten. 

Muslim Interaktiv hatte bereits Ende Oktober trotz Verbots eine Demonstration in St. Georg organisiert. Im Februar vergangenen Jahres mobilisierte die Gruppe 3500 Menschen zu einer Kundgebung gegen eine Koranverbrennung in Schweden.

DPA
rw

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