Loki Schmidt, Ehefrau von Altkanzler Helmut Schmidt, ist nach einem Sturz am Donnerstag in ein Hamburger Krankenhaus gebracht worden. Die 89-Jährige sei in ihrem Haus im Stadtteil Langenhorn gefallen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Ein Rettungswagen habe sie ins Krankenhaus St. Georg gebracht. Eine Sprecherin aus dem Bundestagsbüro von Helmut Schmidt sagte, Loki Schmidt gehe es gut. Sie habe Prellungen davon getragen, sei aber sonst unverletzt.
Altkanzler eilt nach Hamburg
Der Sprecher der Asklepios-Kliniken, Rudi Schmidt, wollte sich nicht zum Gesundheitszustand und zum Unfallhergang äußern. "Auch für Personen der Zeitgeschichte gilt die ärztliche Schweigepflicht", sagte er. Altkanzler Schmidt hatte unterdessen seine Termine in Berlin abgesagt und war ans Krankenbett seiner Frau nach Hamburg geeilt. Eigentlich wollte er zu einer nachträglichen Feier zum 80. Geburtstag seines früheren Regierungssprechers Klaus Bölling im Bundespresseamt kommen.
Die prominente Patientin wurde in einem abgesicherten Bereich des Krankenhauses untergebracht, der für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. "Die Patientin wünscht keinen direkten Kontakt zur Presse", hieß es. Krankenhaussprecher Schmidt sagte, Loki Schmidt werde von Prof. Christoph Eggers behandelt. Er ist Leitender Arzt der Chirurgisch-Traumatischen Klinik, zu der verschiedene Bereiche der Chirurgie - darunter die Unfallchirurgie - gehören.
"Ich habe die Absicht, noch eine ganze Weile zu leben"
Im vergangenen Jahr musste die Altkanzler-Gattin nach einem Schwächeanfall infolge einer Infektion und einer Operation wochenlang im Krankenhaus bleiben. Die Ärzte hatten bei Untersuchungen Wirbelbrüche festgestellt, die operiert werden mussten. "Ich lebe noch und habe die Absicht, noch eine ganze Weile zu leben und meine Arbeit für meine Stiftung und den Botanischen Garten zu tun", sagte Schmidt damals. "Ich habe hier die Frühreha kennengelernt, und ich weiß, was ich ihr verdanke. Physiotherapeuten haben mir beigebracht, wieder zu gehen."
Loki Schmidt ist weit über Hamburg hinaus als Naturschützerin bekannt und geachtet. Schon als Jugendliche setzte sie sich für den Schutz bedrohter Pflanzen ein. Sie gründete die "Stiftung zum Schutz gefährdeter Pflanzen" und kürt seit 1980 die "Blume des Jahres". Ihre eigene Stiftung ist inzwischen mit der Stiftung Naturschutz Hamburg zusammengelegt worden und trägt die Kurzbezeichnung "Loki Schmidt Stiftung".