Havarierte "Costa Concordia" Fünf Angestellte wegen Totschlags verurteilt

Ein Gericht hat nach der Havarie der "Costa Concordia" fünf Männer wegen Totschlags verurteilt. Ihnen wird fahrlässige Tötung in mehreren Fällen vorgeworfen. Ins Gefängnis müssen sie aber wohl nicht.

Eineinhalb Jahre nach dem Unglück des havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" hat ein italienisches Gericht in Grosseto fünf Männer wegen Totschlags verurteilt. Laut der italienischen Zeitung "La Repubblica" handelt es sich dabei um einen Steuermann, den Hoteldirektor des Schiffes, zwei Marineoffiziere und den Leiter des Krisenstabs der italienischen Reederei. Die relativ milden Haftstrafen sollen zwischen eineinhalb und drei Jahren liegen. Den fünf Angestellten wurde im Zusammenhang mit der Havarie fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung in mehreren Fällen vorgeworfen.

Die Urteile kamen ohne Prozess nach einer Verständigung zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft zustande. Justizkreisen zufolge wird keiner der Verurteilten tatsächlich ins Gefängnis kommen: Kürzere Strafen könnten ausgesetzt werden, bei den längeren dürfte es Revisionsverfahren geben.

Der Kapitän Francesco Schettino muss sich ebenfalls für das Drama um die "Costa Concordia" im Januar 2012 verantworten. Sein Prozess ist jedoch kürzlich auf September vertagt worden. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm seinem Anwalt zufolge bis zu 20 Jahren Haft.

Das Kreuzfahrtschiff war zu nahe an die italienische Insel Giglio herangefahren und gekentert. 32 der mehr als 4200 Menschen an Bord starben, darunter zwölf Deutsche. Mehr als 100 wurden verletzt. Schettino werden unter anderem fahrlässige Tötung und Körperverletzung vorgeworfen.

kmi

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