Nach blutigen Zusammenstößen an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen hat ein internationaler Hilfskonvoi am Mittwochabend doch noch die Sperren zum palästinensischen Autonomiegebiet passiert. Der Konvoi der britischen Organisation Viva Palestina wurde von 500 Aktivisten begleitet und vom britischen Unterhausabgeordneten George Galloway angeführt. Zuvor war es am Übergang Rafah zu schweren Ausschreitungen gekommen.
Ein ägyptischer Grenzpolizist kam dabei ums Leben. Der 21-jährige Beamte wurde von palästinensischer Seite aus von einem Heckenschützen tödlich getroffen. Die ägyptische Zeitung "Al Ahram" machte dafür am Donnerstag die im Gazastreifen regierende Hamas verantwortlich. Sieben Palästinenser erlitten nach Angaben von Ärzten Schussverletzungen, ferner wurden neun ägyptische Grenzbeamte und acht Demonstranten bei Steinwürfen verletzt.
Die rund 500 Friedensaktivisten hatten sich seit Tagen darum bemüht, von Ägypten aus humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen, waren jedoch von Grenzbeamten aufgehalten worden. Die Hamas rief die Bevölkerung daraufhin zu Protesten gegen die Blockade des Grenzübergangs auf. Am Dienstagabend begann die Lage dann zu eskalieren.