Kalifornien Zehntausende fliehen vor Waldbränden

Die Flammen nehmen kein Ende: Tausende Menschen sind auf der Flucht vor den Waldbränden in Kalifornien. Rettungskräfte haben weitere Orte evakuiert. Fast 5000 Häuser wurden geräumt, das Wetter arbeitet gegen die Feuerwehrleute.

Mehrere tausend Menschen sind in Nordkalifornien vor einem schnell um sich greifenden Waldbrand geflüchtet. 4800 Häuser waren vorsichtshalber geräumt worden, nachdem ein seit über zwei Wochen schwelendes Feuer nahe der Ortschaft Paradise von heftigen Winden neu entfacht wurde. Sollten die Flammen einen Flusslauf überspringen, wären die 26.000 Einwohner direkt bedroht, teilten die Behörden mit.

Mindestens 40 Wohnhäuser sind seit Dienstag 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Sacramento abgebrannt. "Es war ziemlich gefährlich", sagte Einsatzleiter Mike Brown dem "San Francisco Chronicle". "Es wundert mich wirklich, dass niemand verletzt wurde". Feuerwehrleute waren nachts von Haus zu Haus gegangen und hatten die Bewohner aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen.

Paradise war bereits Mitte Juni schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, als ein Buschfeuer dort 74 Häuser zerstörte. Eine Serie von Blitzschlägen löste dann am 21. Juni neue Brände aus, die am Mittwoch erst zu 40 Prozent eingedämmt waren.

Hohe Brandgefahr

Angesichts der extremen Hitze haben die Behörden in vielen Teilen Kaliforniens eine sogenannte "Rote Fahnen"-Warnung herausgegeben, um die Anwohner auf die große Brandgefahr hinzuweisen. "Die Luftfeuchtigkeit ist sehr gering, die Vegetation extrem trocken, das sind die besten Voraussetzungen für Feuerwetter", sagte Felix Garcia vom Nationalen Wetteramt der Zeitung "Sacramento Bee". "Wir haben es mit Bedingungen zu tun, die gewöhnlich erst Mitte August auftreten".

In dem Küstenort Big Sur machten die Löschteams nach einem zweiwöchigen Kampf gegen die Flammen weiter Fortschritte. Sämtliche Anwohner durften in die Region zurückkehren, wo der Brand nun zu rund 30 Prozent eingedämmt war. Für Touristen und Durchreisende blieb das beliebte Ausflugsgebiet auf halber Strecke zwischen Los Angeles und San Francisco aber noch gesperrt.

Seit Beginn der jetzigen Wald- und Buschbrände vor mehr als zwei Wochen wurden nahezu 1000 Häuser und 2600 Quadratkilometer Land zerstört. Mehr als 320 einzelne Brände waren am Mittwoch noch nicht eingedämmt. Die meisten von ihnen wurden durch Blitzschlag ausgelöst.

AP · DPA
AP/DPA

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