Leichenfledderei in Smolensk Soldaten sollen Absturz-Opfer beklaut haben

Die russische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen vier Soldaten erhoben, die Kreditkarten vom Absturzort des polnischen Präsidentenflugzeugs gestohlen haben sollen.

Die russische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen vier Soldaten erhoben, die aus dem Wrack der abgestürzten polnischen Präsidentenmaschine Kreditkarten gestohlen haben sollen. Die Soldaten seien am Flughafen von Smolensk in der Nähe der Absturzstelle stationiert gewesen, teilten die Ermittler am Dienstag mit. Mit einer der Kreditkarten seien 60.345 Rubel (rund 1.600 Euro) abgehoben worden, erklärte die Staatsanwaltschaft.

In Polen löste der Bericht über die gestohlenen Kreditkarten Ärger und Betroffenheit aus. Die Zeitung "Super Express" nannte die Soldaten Hyänen. Auch wurden wieder Fragen laut, ob bei den Ermittlungen nach dem Absturz alles getan worden sei, um die Unglücksstelle richtig zu sichern. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, wenn die Schuld der Soldaten feststehe, werde man sich entschuldigen und das Geld zurückgeben.

Bei dem Absturz im April waren der polnische Präsident Lech Kaczynski und seine Frau sowie alle übrigen 94 Insassen ums Leben gekommen. Sie waren auf dem Weg zu einer Gedenkveranstaltung für die polnischen Opfer des Massakers von Katyn im Zweiten Weltkrieg.

Reuters
APN/Reuters

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