Bobpilotin Lisa Buckwitz ist Olympiasiegerin von 2018, 2024 fuhr sie im Zweierbob zum WM-Titel – nachdem sie zwei Jahre zuvor Bronze geholt hatte: Die Berlinerin ist eine der erfolgreichsten Athletinnen in ihrem Sport. Doch die Sponsorensuche ist kompliziert. Im Oktober verkündete sie nun eine besondere Partnerschaft: Die Plattform Onlyfans, die bekannt ist für freizügige Inhalte, für die User bezahlen, ist seit dem 1. November ein neuer Partner von Buckwitz.
Buckwitz, die als erste deutsche Top-Athletin mit der Erotikplattform zusammenarbeitet, wird dort exklusive Fotos bereitstellen. "Aber ich werde mich auf keinen Fall nackt zeigen. Das ist meine Grenze", verriet die 30-Jährige. Bis zu dieser Grenze inszeniert sich Buckwitz, die im März 2022 schon Teil einer Akt-Strecke im deutschen "Playboy" war, aber gerne körperlich: "Im Prinzip sind die Inhalte erst einmal ähnlich wie die auf Instagram. Dort sieht man mich auch mal im Bikini oder im Sport-BH." Und weiter: "Ich wiege fast 80 Kilogramm, ich bin eine sehr muskulöse Frau. Ich möchte mich zeigen, auch wenn ich vielleicht anders aussehe als andere Frauen, denn jede Frau ist schön."
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Bobsport ist teuer, Sponsoren knapp
Ein wichtiger Grund für den Deal ist aber natürlich Geld: "Es ist wirklich hart, überhaupt Sponsoren zu finden, die Geld in meine Sportart oder mich investieren", sagte Buckwitz nun dem "Spiegel" zu dem überraschenden Arrangement. "Ich bin als Bobpilotin verantwortlich für mein komplettes Team. Deshalb muss ich uns vermarkten, so gut ich kann."
Allein ein paar Kufen – von denen bis zu acht Stück pro Saison gebraucht werden – koste 8000 Euro. "Wenn man vorn mitfahren und Höchstleistung bringen möchte, muss man sich das auch leisten können." Der bis zu 100.000 Euro teure Bob werde laut Buckwitz von den Athleten geleast. Reisekosten übernehme der Verband, da sie in der Nationalmannschaft sei. Für Buckwitz entstehen Kosten für das Material und ihre Anschieberin Vanessa Mark.
"Eine echte Chance"
Onlyfans wird in der Anfang Dezember startenden neuen Saison auch auf dem Bob und der Kleidung der Pilotin präsent sein. Die Plattform, die ihr Geschäft bisher vor allem mit Erotikinhalten bestreitet, will ihr Image transformieren – und versucht dies unter anderem mit Sportlern (wie dem australischen Tennisprofi Nick Kyrgios), die Einblicke in ihren Alltag geben sollen.
"Fans erhalten exklusiven Zugang zu Inhalten, die normalerweise nicht von mir geteilt werden – der tägliche Grind, die Dynamik im Team und die persönlichen Meilensteine, die oft unsichtbar bleiben", hatte Buckwitz der "Bild"-Zeitung erklärt. "Für mich ist es eine echte Chance, den Menschen zu zeigen, was es bedeutet, in diesem Sport auf höchstem Niveau zu kämpfen – jenseits der Wettkampf-Momente."
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