Anschlag in Münster"Der Islam wird wieder zuschlagen" – so schlachtet die AfD die Amokfahrt aus
Es dauerte nach der Amokfahrt in Münster nicht lange, da setzten AfD-Politiker die ersten Tweets ab. Wo man Mitgefühl erwartete, schürten sie Hass, hetzten gegen den Islam und kritisierten die Bundesregierung. Eine Übersicht.
Am Samstagnachmittag, den 7. April, als die ersten Eilmeldungen auf den Smartphones erscheinen, ist noch gar nicht klar, was passiert ist. Außer, dass ein Kleintransporter in eine vor einem Restaurant sitzende Menschenmenge in Münster gefahren ist.
Über den Hergang und wer dafür verantwortlich ist, zu urteilen, dafür ist es noch zu früh. Das hielt AfD-Politiker aber nicht davon ab, Stimmung gegen den Islam und Flüchtlinge zu machen und die Bundesregierung heftig zu kritisieren.
Die stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch war eine der ersten, die auf das Attentat in Münster reagierte. Also noch bevor die Polizei Informationen für die Öffentlichkeit bekannt gab. Sie schrieb bei Twitter: "WIR SCHAFFEN DAS!". Von Storch spielt damit auf den berühmten Satz der Bundeskanzlerin Angela Merkel an. Damals ging es um die Frage der Integration der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge.
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Die AfD-Politikerin schürte Spekulationen und streute Gerüchte, ohne dass Fakten bekannt waren. Die Twitter-Gemeinschaft kommentierte den Tweet denn auch als "widerlich" und "gefühllos".
Es dauert daher nicht lange und von Storch ruderte ungelenk zurück.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Das muss kein islamischer Anschlag gewesen sein. Klar nicht. Und wenn sich ein deutscher Kranker als Täter herausstellt, dann konstatiere ich: auch von deutschen Mördern und Verrückten haben wir beileibe mehr als genug. Wir brauchen keinen einzigen dazu. <a href="https://twitter.com/hashtag/M%C3%BCnster?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Münster</a></p>— Beatrix von Storch (@Beatrix_vStorch) <a href="https://twitter.com/Beatrix_vStorch/status/982644992027095042?ref_src=twsrc%5Etfw">April 7, 2018</a></blockquote>
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Auch als schließlich bekannt wurde, dass es sich bei dem Täter um einen Deutschen mit psychischen Problemen handeln soll, kam von der AfD-Politikerin weder eine Entschuldigung noch Mitgefühl für die Opfer. Stattdessen wetterte sie indirekt gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Entwarnung. Alles wird gut. Wir haben keine Probleme mit islamischen Terror und 700 Gefährdern. Alles aufgebauscht. Jeder Verdacht die pure Hetze. An den Haaren herbeigezogen. Weil es diesmal (wohl) ein kranker Deutscher war. <a href="https://twitter.com/hashtag/HerrWirfHirnVomHimmel?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#HerrWirfHirnVomHimmel</a></p>— Beatrix von Storch (@Beatrix_vStorch) <a href="https://twitter.com/Beatrix_vStorch/status/982670558893666305?ref_src=twsrc%5Etfw">April 7, 2018</a></blockquote>
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"Verrückte Bundesregierung"
Noch abstruser reagierte AfD-Politiker Frohnmaier. Er attackierte in einem ironischen Tweet die Bundesregierung. "Was folgt aus Münster? Nicht die Täter - überwiegend Muslime - sind das Problem, sondern Tatmittel." In Hamburg habe man nach einer Messerattacke in einem Edeka-Supermarkt das Messer aus dem Sortiment entfernt.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Was folgt aus Münster? Nicht die Täter -überwiegend Muslime- sind das Problem, sondern Tatmittel. In Hamburg hat EDEKA (nach dem ein Mann von einem Asylanten "gemessert" wurde) diese aus dem Sortiment entfernt. Also wird diese verrückte Bundesregierung auch bald PKWs verbieten.</p>— Markus Frohnmaier (@Frohnmaier_AfD) <a href="https://twitter.com/Frohnmaier_AfD/status/982633159627075584?ref_src=twsrc%5Etfw">April 7, 2018</a></blockquote>
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Nicht anders als Hetze kann man den Tweet des AfD-Bundestagsabgeordneten Kleinwächter bezeichnen. Er prangert "diese verblendeten Islamisten an". Aus gutem Grund hat der Bundestagsabgeordnete seinen Tweet bereits gelöscht. Aber das Internet vergisst nie.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Der MdB <a href="https://twitter.com/NKleinwaechter?ref_src=twsrc%5Etfw">@NKleinwaechter</a> hat seinen <a href="https://twitter.com/hashtag/M%C3%BCnster?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Münster</a>-Tweet bereits gelöscht. Aus gutem Grund! Denn auch er hat versucht <a href="https://twitter.com/hashtag/M%C3%BCnster?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Münster</a> auszunutzen, um zu spalten und Hass zu schüren. Das ist für einen MdB unwürdig... <a href="https://twitter.com/hashtag/noafd?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#noafd</a> <a href="https://t.co/gKwb29buaw">pic.twitter.com/gKwb29buaw</a></p>— @PulseofEurope (@PulseofEurope) <a href="https://twitter.com/PulseofEurope/status/982713977158463488?ref_src=twsrc%5Etfw">April 7, 2018</a></blockquote>
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Von Storch legte am Sonntagmorgen nach und nannte den Täter von Münster einen "Nachahmer" islamistischer Gewalttäter. "Ein Nachahmer islamischen Terrors schlägt zu - und die Verharmlosungs- und Islam-ist-Vielfaltsapologeten jubilieren." Dieser Jubel sei "der Beweis, dass alle die geleugnete Gefahr genau sehen - der Islam wird wieder zuschlagen". Die Frage sei "nicht ob, sondern wann".
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Ein Nachahmer islamischen Terrors schlägt zu. Und die Verharmlosungs- und Islam-ist-Vielfaltsapologeten jubilieren. Das Ausmaß des Jubels ist der Beweis, dass alle die geleugnete Gefahr genau sehen: der Islam wird wieder zuschlagen. Die Frage ist nicht ob sondern wann. <a href="https://twitter.com/hashtag/Realit%C3%A4t?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Realität</a> <a href="https://t.co/wBqFOKbol9">https://t.co/wBqFOKbol9</a></p>— Beatrix von Storch (@Beatrix_vStorch) <a href="https://twitter.com/Beatrix_vStorch/status/982885066606071808?ref_src=twsrc%5Etfw">April 8, 2018</a></blockquote>
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Bei Twitter sorgte die Vizechefin der AfD-Fraktion im Bundestag mit ihren Äußerungen für breite Kritik und Empörung. "Es gibt Menschen, die sind nicht integrierbar - und Beatrix von Storch gehört mit Sicherheit dazu", schrieb etwa der Kabarettist Dieter Nuhr in dem Kurzbotschaftendienst.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Es gibt Menschen, die sind nicht integrierbar. Und Beatrix von Storch gehört mit Sicherheit dazu.</p>— Dieter Nuhr (@dieternuhr) <a href="https://twitter.com/dieternuhr/status/982716011723010048?ref_src=twsrc%5Etfw">April 7, 2018</a></blockquote>
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Framing: Mit diesen Mitteln verbreitet die AfD ihre Botschaft