Belgien hat einen neuen König. Am Sonntagmittag hat Philippe sein Amt angetreten. Davor hatte Albert II. in einer feierlichen Zeremonie im Brüsseler Palast die Abdankungsurkunde unterschrieben. Wenig später folgte der Festakt im Parlament, bei dem König Philippe seinen Amtseid schwor: "Ich schwöre, die Verfassung und die Gesetze des belgischen Volkes zu beachten, die Unabhängigkeit des Landes zu erhalten und die Unversehrtheit des Staatsgebietes zu wahren."
Philippe sprach den Eid in den drei Landessprachen Niederländisch, Französisch und Deutsch. Der 53-Jährige wird der siebte Monarch des Landes sein. Seine Wurzeln hat das belgische Königshaus in Deutschland: Als erster König stieg Leopold von Sachsen-Coburg-Gotha 1831 auf den Thron.
Nach fast 20 Jahren Regentschaft zog sich der 79-jährige Albert aus Alters- und Gesundheitsgründen zurück. Er hatte für den Thronwechsel den 21. Juli ausgesucht, weil die Belgier an diesem Tag ihren Nationalfeiertag feiern.
Königliches Bad in der Menge
Zu dem Festakt im Palast waren rund 250 Gäste geladen, darunter Regierungsmitglieder und hohe Würdenträger. Am Morgen hatten der ehemalige König Albert und seine Frau Königin Paola sowie das neue Königspaar Philippe und Mathilde an einem Gottesdienst in der Brüsseler Kathedrale St. Michael und St. Gudula teilgenommen. Bei ihrer Ankunft wurden sie von hunderten Schaulustigen und Anhängern umjubelt. Nach der Messe nahmen das scheidende und das neue Königspaar vor der Kathedrale ein Bad in der Menge und schüttelten den Menschen gerührt die Hände.
In seiner letzten Rede als Monarch hatte Albert II. das Land am Samstag zum Zusammenhalt und zur Unterstützung ihres neuen Königspaares aufgerufen. Philippe und Mathilde seien ein "exzellentes Paar" im Dienst des Landes und hätten sein vollstes Vertrauen, sagte der Monarch.