Die Zeit der illegalen Deals in dunklen Seitenstraßen ist vorbei. Erstmals in der Geschichte der USA erlauben zwei Bundesstaaten den Verkauf und Genuss von Marihuana zu nicht-medizinischen Zwecken. Seit dem 1. Januar können Konsumenten, die älter als 21 Jahre sind, in Colorado ganz offiziell in einem Laden eine Unze (28 Gramm) Marihuana kaufen. Washington soll im Laufe des Jahres folgen. Die Menschen in Colorado haben darauf offenbar lange gewartet: Zum Verkaufsstart am Mittwoch gab es vor vielen Läden lange Schlangen. Aufgrund der hohen Nachfrage stiegen die Preise für die getrockneten Blüten Medienberichten zufolge auf mehr als 500 Dollar pro Unze. Wenige Tage zuvor wurde für dieselbe Menge nur knapp die Hälfte fällig.
Die US-amerikanische Eisfirma "Ben & Jerry's" nutzte den Wirbel um die Marihuana-Legalisierung für eine geschickte Werbekampagne: Via Twitter postete das Unternehmen ein Bild eines fast leeren Kühlfachs, in dem ein einziger Eisbecher der Firma liegt. Darunter heißt es augenzwinkernd in Anspielung auf die typischen Ess-Attacken nach Cannabis-Gebrauch: "Eilmeldung: Wir hören aus verschiedenen Quellen, dass Ben&Jerry’s in Colorado ausverkauft ist. Was ist da los?"
Knapp 10.000 Retweets
In dem sozialen Netzwerk kam der Post gut an: Knapp 5600 Mal wurde der Tweet favorisiert, nach nur drei Tagen geht er auf die Marke von 10.000 Retweets zu. Ein Twitter-Nutzer reagierte prompt auf den Beitrag mit der Feststellung, dass Ben & Jerry’s gleich mehrere Sorten im Sortiment habe, die ansprechend für Kiffer seien, darunter die Geschmacksrichtung "Cherry Garcia" (eine Anspielung an den Marihuana-rauchenden Musiker Jerry Garcia) und "Half Baked" (eine Kifferkomödie aus dem Jahr 1998). Der Beitrag von Ben & Jerrys zeigt, wie Marketing in sozialen Netzwerken funktioniert: mit Wortwitz und einer ordentlichen Prise Selbstironie.