In den USA und zahlreichen anderen Staaten haben am Samstag Hunderttausende Menschen gegen einen US-Militärschlag gegen Irak protestiert.
In Washington forderten die Demonstranten US-Präsident George W. Bush auf, den UNO-Waffeninspektoren in Irak mehr Zeit für ihre Kontrollen einzuräumen. Nach Angaben der Veranstalter kamen allein hier eine halbe Million Menschen zu einer Kundgebung zusammen. In Bagdad begrüßte Iraks Präsident Saddam Hussein, dem die USA den Besitz von Massenvernichtungswaffen vorwerfen, die Protestaktionen. Dies belege, dass Irak internationale Unterstützung für seine Standhaftigkeit gegenüber den USA erhalte, sagte er vor Offizieren.
Trotz Minustemperaturen versammelten sich in Washington zahllose Menschen, um gegen den US-Truppenaufmarsch am Golf zu protestieren. „Würde Jesus Irak bombardieren?“ und „Machtwechsel fängt zu Hause an“ stand auf Plakaten der Demonstranten. „Es ist wirklich wichtig für uns, Europa und dem Rest der Welt zu zeigen, dass wir dagegen sind, so dass sie den Mut haben ’Nein’ zu sagen“, meinte ein Demonstrant. Auch in anderen Städten der USA versammelten sich Gegner eines Irak-Krieges.
Demonstrationen in der ganzen Welt
Rund um den Erdball kamen Demonstranten zu Kundgebungen gegen einen Krieg am Golf zusammen. In Tokio gingen Polizeiangaben zufolge mehrere tausend Menschen auf die Straße. Sie trugen Transparente mit Aufschriften wie „Warum Irak?“ oder „Krieg ist nicht die Lösung“. Am Flughafen der irischen Stadt Shannon protestierten mehr als 2000 Menschen gegen die Nutzung des Flughafens zum Auftanken von US-Militärmaschinen für den Golf. Auch in Frankreich, Großbritannien und Russland kam es zu Protesten. In Tübingen demonstrierten nach Angaben der Polizei rund 3500 Menschen gegen einen Krieg, in Rostock weitere 3000. Zehntausende gingen in der syrischen Hauptstadt Damaskus gegen einen US-Krieg gegen das arabische Nachbarland Irak auf die Straße.