Die chinesische Hauptstadt Peking traf am Wochenende bereits der zweite Sandsturm innerhalb von zwei Wochen. Am Sonntagmorgen wachten die Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt umgeben von Staubwolken mit gefährlichen Partikeln auf. Der herumfliegende Sand bildete ein merkwürdiges Naturschauspiel. Wie Fotos in sozialen Netzwerken zeigen, färbte sich der Himmel gelb und die Sonne schimmerte blau.
Der Grund für die Verfärbung der Sonne sind die Sandpartikel: Sie verändern die Streuung und damit auch die farbliche Zusammensetzung des Sonnenlichts. Die Wetterverhältnisse in der Region sind allerdings alles andere als bewundernswert: Der Sandsturm erschwerte die Sicht in der Stadt und zwang Fußgänger und Fußgängerinnen dazu, ihre Augen und Atemwege zu schützen. Die Luftverschmutzung in der Stadt stieg dem Monitor für Luftqualität zufolge am Sonntagmorgen auf das Maximum von 500.
Bereits am Freitag hatte der chinesische Wetterdienst eine Warnung für den erneuten Sandsturm herausgegeben. Der Sturm würde sich aus der Mongolei in die nördlichen chinesischen Provinzen verbreiten, hieß es dort. Diese umgeben auch die Hauptstadt Peking.
Sandstürme sind ökologische Folgen der Industrialisierung
Mitte März hatte der erste schwere Sandsturm die Region getroffen. Experten und Expertinnen sprachen vom schwersten seiner Art seit zehn Jahren. Sechs Menschen starben, der Smog in der Hauptstadt zeigte ebenfalls gefährliche Werte an. Viele Flüge wurden gestrichen.

Mitverantwortlich für die Sandstürme im industriellen Norden Chinas ist die Ausbreitung der Wüsten Richtung Süden. Die Volksrepublik versucht dem seit Jahren durch Baumpflanz-Projekte entgegenzuwirken. Peking hat dafür unter anderem eine "Grüne Mauer" aus Bäumen gepflanzt. Sie soll die Partikel aus aufkommenden Sandstürmen auffangen.
Quellen: "The Guardian" / "Tagesschau"