Rostock: Betrogener Kiffer zeigt Dealer bei der Polizei an
Rostock"So blöd kann doch niemand sein" – Betrogener Kiffer zeigt Dealer bei der Polizei an
Sehen Sie im Video: Cannabis legalisieren? Die Krux des freien Kiffens.
Jeder der über Rauschmittel irgendetwas weiß, hat von diesem Stoff gehört: THC - Tetrahydrocannabinol. Es ist der entscheidende rauscherzeugende Stoff in der Hanfpflanze, und bekanntlich steht er in der Liste verbotener Substanzen des Betäubungsmittelgesetzes. THC, in Haschisch und Marihuana, macht einen ganz anderen Rausch als etwa Opiate, Aufputschmittel oder Halluzinogene. Das kommt daher, dass das Gehirn für Cannabinoide, zu denen THC gehört, eigene Andockstellen hat. Damit kann das Hirn sich selbst regulieren, wenn es ihm mies geht. Das ist wörtlich gemeint: Wenn es uns speiübel ist, wir keinen Appetit haben, wenn alles zuviel wird, dann werden Cannabinoide ausgeschüttet und nehmen Stress aus dem Gehirn. Genau darum sind Medikamente aus Cannabis mittlerweile zugelassen und auf Rezept erhältlich: Sie helfen Schmerz- und Krebskranken, ihre Symptome deutlich zu mildern. Ob die Wirkung tatsächlich so stark ist, wie Hanf-Fans gern sagen, ist umstritten. Viele Ärzte nutzen lieber andere Medikamente. Dennoch gibt es keinen Zweifel: Die Wirkung des THC entspricht einem natürlichen Mechanismus, der das Leben erträglicher macht. Und dennoch – trotz eines Legalisierungskampfes über ein halbes Jahrhundert – warnen Experten davor, Hanfdrogen generell freizugeben. Sie verweisen auf Statistiken, wonach hochdosiertes Dauerkiffen dümmer, sozial erfolgloser und gleichgültiger macht. Sie sehen den Kiffer als Verlierer. Klar ist ihnen aber auch: Der Markt ist heute voll mit Dutzenden gefährlicherer Drogen. Viele Juristen sind es daher satt, überhaupt noch Verfahren wegen kleinerer Cannabismengen anzustrengen.
So absurd es auch klingt: In Rostock hat ein 43-jähriger Mann seinen Dealer bei der Polizei angezeigt, weil er ihm ein Tütchen Grünschnitt statt Marihuana verkaufte.
Er hätte sich denken können, dass seine Idee keine gute ist - und doch ging er zur Polizei: In Rostock ist ein Mann von seinem Dealer betrogen worden und anschließend auf eine Polizeiwache gegangen, um den Fall anzuzeigen. Der 43-Jährige soll am Montagnachmittag bei den Beamten aufgeschlagen sein und erklärt haben, dass er von einem Dealer statt Marihuana ein kleines Tütchen mit Grünschnitt erhalten habe. Das teilte die Polizei via Twitter mit. Als Bezahlung habe er dem Dealer seine Smartwatch gegeben. Nun ist nicht nur die Uhr weg, zusätzlich wird gegen den Mann auch noch wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt. Die Anzeige gegen den Betrüger laufe auch - allerdings sei vom Dealer lediglich der Vorname bekannt.
Spott und Häme im Netz
Im Netz erntete der enttäuschte Kiffer jede Menge Spott für seine Aktion: "Ernsthaft?! So blöde kann doch niemand sein. Bin gespannt wie die Betrugsanzeige läuft" oder "Es muss auch dumme Menschen geben", hieß es da beispielsweise.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr"><a href="https://twitter.com/hashtag/GutenMorgen?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#GutenMorgen</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/Rostock?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Rostock</a><br>Was sonst noch passierte: Beim <a href="https://twitter.com/hashtag/Marihuana?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Marihuana</a> Kauf betrogen...<br><br>43-Jähriger zeigte gestern an, dass er statt echtem <a href="https://twitter.com/hashtag/Stoff?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Stoff</a> nur Grünschnitt in der Tüte hatte.<br><br>Anzeige wegen <a href="https://twitter.com/hashtag/Betrug?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Betrug</a> wurde aufgenommen & natürlich wegen Verstoß <a href="https://twitter.com/hashtag/BtmG?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#BtmG</a> - gegen den Anzeigenerstatter.</p>— Polizei Mecklenburg-Vorpommern (@Polizei_MV) <a href="https://twitter.com/Polizei_MV/status/958259370550349825?ref_src=twsrc%5Etfw">January 30, 2018</a></blockquote>
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