Ungewöhnlich starker Schneefall hat am Mittwoch im Großraum Paris zu chaotischen Szenen auf Straßen und Flughäfen geführt. Am Airport Roissy-Charles de Gaulle wurden am Nachmittag für etwa anderthalb Stunden alle Flüge abgesagt, etwa hundert Starts mussten ausfallen. Auch in Schottland führten Minustemperaturen von bis zu 20 Grad zu Ausnahmezuständen.
Von Orly, dem zweiten Flughafen in Paris, hob ebenfalls eine halbe Stunde lang kein Flugzeug ab, es folgten Verspätungen von bis zu zwei Stunden. Schnellzüge durften die Hauptstadt nur mit stark verminderter Geschwindigkeit anfahren, was ebenfalls zu Verspätungen führte. Nach Angaben des französischen Wetterdienstes fielen im Laufe des Mittwochs elf Zentimeter Schnee, so viel wie seit dem Jahr 1987 nicht mehr.
Im Pariser Umland brach der Busverkehr völlig zusammen, keine der 350 Buslinien fuhr nach Angaben der Betreiber mehr. Die Behörden verboten auch den Lkw-Verkehr auf den schneeglatten Straßen der Ile-de-France rund um Paris. Das französische Innenministerium setzte landesweit 5000 Polizisten und Soldaten zur Bewältigung des Chaos ein, davon allein 2000 in Paris und Umgebung.
Der Eiffelturm wurde geschlossen, weil der Besuch der schneeglatten Plattformen ohne Streusalz zu gefährlich war. Salz kann am Wahrzeichen der französischen Hauptstadt nicht eingesetzt werden, weil es das Eisen angreift. Im Dezember besuchen täglich rund 12.000 Menschen den 324 Meter hohen Turm.
In Schottland waren in der Nacht zum Mittwoch erneut hunderte Autofahrer in ihren Wagen eingeschlossen, weil eis- und schneeglatte Straßen unpassierbar waren. Einige Straßen konnten im Lauf des Mittwochs zwar geräumt werden, auf vielen Autobahnen blieb die Situation jedoch unverändert. Schon am Dienstag war es zu ähnlichen Szenen gekommen, zudem waren etwa hundert Schüler, Eltern und Lehrer wegen der eisigen Temperaturen in einer Schule eingeschlossen.