Tausende Kolumbianer haben mit einer "Schweigeminute der Scham" eines im Auftrag seines Vaters ermordeten elf Monate alten Babys gedacht. In mindestens zwölf Städten des Landes beteiligten sich zudem mehr als 40.000 Menschen an Gedenkveranstaltungen, wie die Polizei mitteilte. In Bogotas Vorort Chia, wo der kleine Junge und seine Mutter lebten, nahmen rund tausend Menschen an einem Trauermarsch teil.
Das Schicksal des kleinen Luis Santiago hat das ganze Land tief getroffen. Unbekannte hatten das Baby am Mittwoch vergangener Woche aus den Armen seiner Mutter gerissen, am Dienstag dann wurde seine Leiche entdeckt. Der Vater des Jungen hatte der Polizei gestanden, das "Verschwinden" des Babys in Auftrag gegeben zu haben, um dessen Mutter - von der er getrennt lebte - keinen Unterhalt mehr zahlen zu müssen.
Den Tätern soll er zwischen 50 und 230 Dollar gezahlt haben. Laut Gerichtsmedizinern war das Baby erstickt, zuvor soll es zudem misshandelt worden sein. Generalstaatsanwalt Mario Iguaran will nun die Höchststrafe von 60 Jahren Haft beantragen.