Aus Pantin wird Pantine Stadt in Frankreich ändert Namen ein Jahr lang als Zeichen für Gleichberechtigung

Neben einer Straße in Frankreich ist ein Plakat angebracht mit der Aufschrift "Pantine"
Die Stadt Pantin in Frankreich heißt nun für ein Jahr Pantine. Damit will die Stadt ein Zeichen 
© Domine Jerome / ABACA / Picture Alliance
Der Pariser Vorort Pantin wurde für ein Jahr symbolisch in die weibliche Form Pantine umbenannt. Damit wolle man auf die weiter bestehenden Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufmerksam machen, erklärte der Bürgermeister per Videobotschaft. 

Die französische Stadt Pantin wird im Bemühen um "die Gleichheit zwischen Frauen und Männern" nun ein Jahr lang "Pantine" heißen. Dem Namen des Vororts nördlich von Paris werde ein 'e' hinzugefügt, erklärte der sozialistische Bürgermeister Bertrand Kern in einem Video, das am Montag im Onlinedienst Twitter veröffentlicht wurde. "Wir wollen ein Bewusstsein schaffen", sagte er. Im Französischen drückt ein "e" am Wortende oft aus, dass es sich um die weibliche Form handelt.

Frauen bleiben "schlechter bezahlt als Männer", verböten sich bestimmte Berufe und ihr Platz im öffentlichen Raum werde "von Männern nicht immer gut akzeptiert", fuhr Kern fort. Dem Bürgermeister zufolge würden mit dieser symbolischen Änderung die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen sowie "die Gewalt gegen Frauen" verurteilt.

Die Reaktionen in den Kommentaren unter dem Video fallen eher negativ aus. Einige User:innen machen sich über den Vorschlag lustig und schlagen mit spaßhaften Beispielen die Namensänderungen von weiteren französischen Städten vor, etwa "Parise", "Lyonne" oder "Bordeause". Ähnliches macht auch der Politiker Florian Philippot, Gründer der euroskeptischen Partei Les Patriotes (die Patrioten) in einem Tweet. Dazu schreibt er: "Unsere Zeit ist die Zeit eines entsetzlichen Untergangs!" Eine weitere Userin fragt die Stadt in einem Kommentar, welche Maßnahmen gegen die Diskriminierung von Frauen die Stadt denn außer der symbolischen Namensänderung noch ergreife.

Namensänderung in Frankreich nur symbolisch

Die Stadt schreibt auf ihrer Website, den Buchstaben "e" an den Namen der Stadt anzuhängen, möge zunächst eher anekdotisch wirken. Es ginge aber darum, dass die kleine Änderung ins Auge falle, Fragen stelle und damit herausfordere. Man wolle mit der Namensänderung dazu anregen, über Fragen der Gleichberechtigung nachzudenken.

Entlang des Ourcq-Kanals zwischen Paris und der Stadt werden die dort aufgestellten riesigen Buchstaben, die den Namen Pantin bilden, nun mit einem 'e' am Ende versehen. Ansonsten bleibt die Änderung jedoch symbolisch: Es gibt weder ein neues Schild am Ortseingang noch wird der Stadtname in der offiziellen Korrespondenz geändert. Eine solche Änderung müsste bei der entsprechenden Behörde eingereicht und geprüft werden. 

Quellen: Website der Stadt Pantin(e), Twitter

AFP
ckön

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