Stadt und Familie einigen sich Bremen bekommt einen "Loriot-Platz"

Für den geplanten Loriot-Platz in Bremen stand ein Parkplatz stand zur Auswahl. Familie von Bülow war alles andere als begeistert. Jetzt wurde eine Alternative gefunden.

Bremen bekommt einen Loriot-Platz. Eine Fläche direkt an den Wallanlangen soll an den vor einem Jahr gestorbenen Humoristen erinnern. Ein bislang namenloser Parkplatz vor dem Funkhaus von Radio Bremen ist damit aus dem Rennen. Dieser Vorschlag hatte im vergangenen Jahr für viel Streit und bundesweite Häme gesorgt. Kritiker fanden das unangemessen und peinlich.

Die beiden Töchter von Vicco von Bülow, so der bürgerliche Name von Loriot, hatten nach einem Bericht des "Weser-Kuriers" in der vergangenen Woche Bremen besucht, um sich selbst ein Bild von den vorgeschlagenen Orten zu machen. Ihre Entscheidung für den Platz an der Contrescarpe hätten sie Bremens Bausenator Joachim Lohse (Grüne) am Wochenende schriftlich mitgeteilt, sagte eine Ressort-Sprecherin am Dienstag. Der Beirat des Stadtteils Mitte wird am Freitag darüber abstimmen, was aber als Formsache gilt.

Ein Platz neben Loriots Lieblingsrestaurant

Loriot war eng mit der Hansestadt verbunden, weil dort in den 1970er Jahren bei Radion Bremen seine Sketchsendungen aufgezeichnet worden waren. Für den Beirat Mitte war deshalb klar: Der Loriot-Platz gehört vors Funkhaus. Andere wollten eine Weserbrücke umbenennen. Der Stadtteil Osterholz wiederum schlug den früheren Standort des inzwischen abgerissenen Radio Bremen-Fernsehstudios vor, in dem Loriot damals auf Sendung ging. Der Besitzer von Loriots Lieblingsrestaurant sprach sich dagegen immer für den Platz neben seinem Bistro aus.

Dieser ist es dann auch geworden. "Er ist belebt, bietet eine herrliche Aussicht auf die schönen Grünanlagen und gibt einem außerdem noch die Gelegenheit, bei Grasshoff einen Imbiss zu nehmen, so wie es unserer Vater gern getan hat", zitiert der "Weser-Kurier" aus dem Brief von Loriots Familie. Restaurant-Inhaber Oliver Schmidt würde dort auch eine Skulptur zu Ehren des vielseitigen Künstlers gerne sehen. Ihm schwebt dabei eins der "Knollennasenmännchen" samt Bank vor.

Das ist aber noch Zukunftsmusik. Im Moment gehe es nur um die Beschilderung, betonte die Sprecherin des Bauressorts. "Alles Weitere müsste man in den nächsten Schritten sehen - wenn überhaupt was geplant ist."

DPA
kgi/AFP/DPA

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